Wetterthema unbeständig Regen Es regnet
Wir erleben einen unbeständigen Witterungsabschnitt. Einstmals war das typisch für den mitteleuropäischen Sommer. Heutzutage ist feuchtes und kühles Wetter im Hochsommer selten geworden.
In dieser Woche beeinflusst das Wetter diverse Freizeitaktivitäten, vielleicht stört es sogar. Wir sollten uns Gedanken machen, wie dieser Sommer bisher verlaufen ist und was in Deutschland früher eigentlich normal war. Mitte Mai begann eine extrem trockene und sonnige Phase, die in vielen Regionen auch fast den gesamten Juni andauerte. Der Juni war nicht nur sehr warm, er war in Deutschland der zweitsonnigste Juni seit Messbeginn. Das Dürreproblem, welches mit dem Sommer 2018 begonnen hatte, wurde seither nicht mehr beseitigt. Immer, wenn es mal so aussah, als könnte das Wasserdefizit aufgefüllt werden, kam eine neue sehr trockene Phase. Aktuell ist es in den mittleren Landesteilen noch extrem trocken, vor allem von Rheinland-Pfalz über Hessen bis nach Franken. Hier könnte die Natur noch viele Wochen Regen gebrauchen, aber auch in den meisten anderen Regionen Deutschlands ist jeder Regen für die Pflanzen gut.
Die vergangenen Tage haben bereits einen Beitrag geleistet. Seit vergangenen Sonntag sind vielerorts 10 bis 20 l/m² Regen gefallen, im Süden deutlich mehr (linker Teil unserer Abbildung). Die Prognose für den Zeitraum bis kommenden Sonntag 00 Uhr verspricht weiteren Regen (rechter Teil der Abbildung). Vielerorts kommen nochmals 20 bis 30 l/m² hinzu. Am Donnerstag breitet sich sogar ein flächiges Regengebiet über Deutschland aus. Solche Regentage waren früher für den deutschen Sommer völlig normal. Sie sorgten dafür, dass wir in einem grünen Land lebten. Seit dem Sommer 2018 dominierte immer wieder die Farbe gelb oder braun. Klar gab es auch früher schon Dürresommer wie 1921, 1947, 1959 oder 1975. Zuletzt haben sie sich jedoch deutlich gehäuft. Der Regen fiel oftmals nur noch in Form lokaler Schauer oder Gewitter. Ein länger anhaltender Landregen, wie er jetzt am Donnerstag zu erwarten ist, bringt der Natur mehr. Das Wasser wird besser verteilt und es hat Zeit zum Einsickern. Trotz des erwarteten Regens dürfte der Juli in der Mitte vielerorts trockener bleiben als im langjährigen Mittel. Deutlich überschritten ist dieses bereits im Umfeld der Nordsee und auf der Schwäbischen Alb.
Der wechselhafte Witterungsabschnitt wird auch bis in den August hinein noch andauern. Als Meteorologe, der sich noch bestens an die Sommer der 70er und 80er Jahre erinnert, freut man sich über jeden so normalen Witterungsabschnitt wie aktuell. Die nächste Hitzewelle und Trockenheit kommt früh genug, höchstwahrscheinlich ohnehin wieder, ehe die Böden endlich mal wieder vollständig mit Wasser angefüllt worden sind.