Wetterthema Kühler, jedoch weiterhin zu warm
Nach der für September ungewöhnlichen Hitzelage bringen die nächsten Tage eine deutliche Abkühlung. Wir werfen einen Blick auf die Wetterentwicklung in dieser Woche.
Anhaltender Hochdruckeinfluss und eine für die Jahreszeit auffallend warme Luftmasse brachten uns vergangene Woche den Hochsommer zurück. Diese Wetterlage geht nun zu Beginn der neuen Woche allerdings zu Ende. Denn das zugehörige Hochdruckgebiet schwächt sich ab und verlässt Mitteleuropa in Richtung Osten. Vorübergehend übernehmen Tiefdruckgebiete die Regie. Bis Mittwoch wird die Heißluft dabei von kühlerer Atlantikluft verdrängt.
Unsere Abbildung zeigt den zeitlichen Verlauf der Temperatur in etwa 1500 Metern Seehöhe für Frankfurt am Main, beginnend mit dem heutigen Montag. Es handelt sich um eine sogenannte Ensemblevorhersage. Sie setzt sich aus einer größeren Anzahl unterschiedlicher Modellvorhersagen zusammen (verschiedenfarbige dünne Linien). Mit Hilfe solcher Ensemblerechnungen kann abgeschätzt werden, wie robust die Vorhersage für einen bestimmten Zeitpunkt ist. Je enger die dünnen Kurven beieinander verlaufen, desto verlässlicher stellt sich die Prognose dar. Naturgemäß fächern sie auf und streuen umso mehr auf, je weiter der Blick in die Zukunft geht. Die Streuung der Vorhersagen ergibt sich durch leicht veränderte simulierte Anfangszustände der Atmosphäre zum Starttermin der Modellrechnungen. Die dicke weiße Linie zeigt den Mittelwert aller Vorhersagen, die dicke rote Linie das klimatologische Mittel der Temperatur.
Die Temperatur in 1500 Metern hat gegenüber der geläufigen 2-Meter-Temperatur einige Vorzüge. Regionale Kleinstrukturen, Tag- /Nachtschwankungen oder etwa Effekte des Windes und der Bewölkung auf die Temperatur sind in 1500 Metern Höhe bereits merklich geringer. Andererseits befindet man sich noch nicht zu weit in der Höhe, um nicht doch klare Rückschlüsse auf die Situation in Bodennähe ziehen zu können. Oder anders gesagt: Oben kalt oder warm heißt in der Regel auch unten kalt bzw. warm. Solche Darstellungen geben also vor allem einen besseren Eindruck vom überregionalen Geschehen.
Von etwa 17°C (Grad Celsius) am Montag und Dienstag dieser Woche gehen die dargestellten Werte der Temperatur am Mittwoch merklich zurück und liegen am Donnerstag im Mittel knapp unter 10°C. Trotz der starken Abkühlung bleibt es für die Jahreszeit noch immer zu warm, wie der Vergleich mit dem langjährigen Mittel zeigt.
Der Dienstag bringt vor allem der Nordwesthälfte Schauer und Gewitter, am Mittwoch wandert der Schwerpunkt das Geschehens in die Südosthälfte des Landes. Dann regnet es mitunter auch längere Zeit. An beiden Tagen besteht die Gefahr lokaler Unwetter.
Für den Rest der Woche kündigt sich bereits wieder Hochdruckeinfluss an und der Temperaturtrend zeigt nach oben. Auf der Vorderseite eines sich von Westeuropa nähernden Tiefs könnte im Lauf des Wochenendes nochmals sehr warme Luft zu uns vorstoßen. Die genaue Entwicklung bleibt noch abzuwarten, nicht zuletzt, weil die einzelnen Temperaturkurven dann zunehmend auffächern.
Montag, 11. September 2023 (Erscheinungsdatum)