Wetterthema Wetterumschwung
Wie entsteht eine Kaltfront und welches Wetter bringt sie mit?
Vom Aprilsommer müssen wir uns nun verabschieden, denn die Kaltfront des Tiefs YUPADEE leitet am Montag von der Nordsee kommend einen nachhaltigen Wetterwechsel ein. Kühles Aprilwetter mit gewittrigen Schauern und Neuschnee im Bergland steht in den nächsten Tagen auf dem Programm.
Beim Durchzug solcher Fronten kann sich das Wetter innerhalb kürzester Zeit sehr markant ändern. Im Idealfall gibt es eine typische Abfolge von Wettererscheinungen. Tiefdruckgebiete entstehen an der Grenze zwischen tropischer Warmluft und polarer Kaltluft, der sogenannten Polarfront, und gleichen diese Temperaturgegensätze großräumig aus. Da sie sich auf der Nordhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn drehen, wird östlich der Tiefs, auf der Vorderseite warme Luft nach Norden transportiert. Im Gegenzug gelangt die kalte Polarluft im Westen hinter dem Tief, sozusagen auf seiner Rückseite nach Süden.
Die Grenze zwischen der nach Norden strömenden, wärmeren und der sich davor befindenden kühleren Luft wird Warmfront genannt. In Wetterkarten ist sie durch rote Halbkreise entlang der Frontlinie gekennzeichnet. Im Gegensatz dazu nennt man die Grenze zwischen der nach Süden strömenden Kaltluft und der sich davor befindlichen wärmeren Luftmasse die Kaltfront, welche anhand blauer Dreiecke markiert wird.
An der Warmfront gleitet die warme Luft wie auf einer schiefen Ebene über die davor liegende, kältere Luftmasse auf. Dabei kommt es zunächst zu hoher, schichtartiger Bewölkung, später setzt dann leichter aber mitunter länger anhaltender auch Landregen genannter Niederschlag ein.
Die von Nordwesten und Westen kommende kühlere Luft schiebt sich aufgrund ihrer höheren Dichte unter die vor ihr liegende Warmluft. Dabei wird ein intensiverer Hebungsprozess eingeleitet als bei einem Warmfrontdurchgang. Entsprechend bilden sich auch eher haufenförmige Wolken. Im Sommer kommt es dann häufig zu starken Gewittern und es fällt recht intensiver und schauerartiger Regen. Zudem fällt der Luftdruck bei der Passage der Kaltfont innerhalb kurzer Zeit deutlich ab und die Windrichtung dreht sich typischerweise von Südwest auf Nordwest, wobei der Wind böig auffrischt und die Temperatur um mehrere Grad absinkt.
Am 31. Dezember 1978 wurden mittags in München noch plus 13 Grad gemessen. In der Sivesternacht zog eine Kaltfront südwärts über Deutschland und in der rückseitigen Polarluft betrug die Höchsttemperatur am 1. Januar 1979 in München nur noch minus 15 Grad! Durch die eingeströmte und labil geschichtete Kaltluft kommt es auch nach Durchzug einer Kaltfront noch meistens zu Schauern oder Gewittern, die sich mit sonnigen Abschnitten abwechseln, wodurch das typische Rückseitenwetter charakterisiert ist.