"Good Food March" von EU-Bauern "Alle zwei Minuten verschwindet ein Hof"
Unter dem Motto "Good Food March" sind Hunderte Bauern aus Europa vor den Sitz der EU-Kommission gezogen. Sie verlangten ein Ende der Spekulation mit Lebensmitteln und einen Richtungswechsel in der EU-Agrarpolitik. Durch das europaweite Hofsterben sei die gesamte Landwirtschaft bedroht.
Hunderte Bauern haben in Brüssel gegen die Spekulation mit Lebensmitteln und für eine Reform der EU-Agrarpolitik demonstriert. Mit Fahrrädern und Traktoren zogen sie vor den Sitz der EU-Kommission. An dem "Good Food March" ("Marsch für gute Lebensmittel") nahmen den Veranstaltern zufolge Vertreter aus mehr als 20 Ländern Europas teil. Sie waren in den vergangenen Wochen nach eigenen Angaben mit Traktor und Fahrrad unter anderem durch Österreich, Deutschland, Frankreich und die Niederlande nach Brüssel gereist.
"Gesamte Landwirtschaft ist in Gefahr"
Die Demonstranten warnten vor den Folgen der aktuellen EU-Landwirtschaftspolitik. "Es ist an der Zeit, dass sich die Verantwortlichen über den Ernst der Lage klar werden", sagte Xavier Delwaert, der den Protestzug mitorganisiert hatte. "Alle zwei Minuten verschwindet in Europa ein Hof. Bei diesem Tempo ist die gesamte Landwirtschaft in Gefahr." EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos empfing eine Delegation der Demonstranten. Er verhandelt derzeit mit den EU-Mitgliedsländern über die Ausrichtung der EU-Agrarpolitik der kommenden Jahre.
Die Teilnehmer des Protestzugs fordern unter anderem eine "gerechtere und grünere" Landwirtschaft, Unterstützung für nachhaltige Familienbetriebe und eine faire Bezahlung für ihre Produkte. Organisatoren des Marsches waren mehr als hundert Organisationen, darunter die deutsche Initiative Meine Landwirtschaft.