Rote Zahlen bei Chiphersteller AMD Verlust höher als Umsatz
Der US-Chiphersteller AMD kommt nicht aus den roten Zahlen. Im Schlussquartal 2008 war der Verlust sogar höher als der gesamte Umsatz des Konzerns. Und weil weltweit immer weniger PC verkauft werden, ist ein Ende der Talfahrt auch nicht in Sicht.
Der kriselnde Computermarkt hat den US-Chipbauer AMD auf seinem Sanierungskurs erneut tief in die roten Zahlen gedrückt. Zum Jahresende 2008 erlitt der Konzern mit einem Minus von 1,4 Milliarden Dollar schon den neunten Quartalsverlust in Folge.
Der Verlust war sogar größer als der gesamte Umsatz des Konzerns: Die Erlöse brachen wegen der weltweit sinkenden PC-Verkäufe um rund ein Drittel auf knapp 1,2 Milliarden Dollar (rund 1 Mrd Euro) ein. Im laufenden ersten Quartal werde der Umsatz wohl noch tiefer fallen, warnte AMD. Die Entwicklung der Branche sei derzeit schwer abzusehen, sagte Konzernchef Dirk Meyer am Firmensitz in Sunnyvale im US-Bundesstaat Kalifornien. Einer der AMD-Hauptstandorte ist Dresden.
Verlust insgesamt aber verringert
Schwacher Trost: AMD konnte das Minus im Schlussquartal 2008 zum Vorjahr um etwa 20 Prozent verringern. Im dritten Quartal hatte der Konzern noch fast die Gewinnschwelle erreicht. Das Ergebnis wurde erneut durch Abschreibungen auf den übernommenen Grafikkarten-Spezialisten ATI sowie Kosten für die Konzernsanierung belastet. Im Gesamtjahr 2008 reduzierte AMD das Minus unter dem Strich leicht um acht Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar. Der Umsatz stagnierte praktisch bei 5,8 Milliarden Dollar.
Jobabbau auch beim Konkurrenten
Der Konzern baut gegenwärtig rund 1100 Jobs ab - etwa neun Prozent der Belegschaft. Auch der weit größere Branchenführer Intel leidet unter der Krise und streicht nach einem heftigen Gewinneinbruch gerade weltweit 5000 bis 6000 Stellen. AMD belasten aber neben der aktuellen Talfahrt der Konjunktur seit Jahren auch hausgemachte Probleme.
Mit seinem um Sondereffekte bereinigten Verlust schnitt AMD im Schlussquartal noch schlechter ab als von Analysten erwartet. Die Aktie stand nachbörslich stark unter Druck, nachdem sie bereits im regulären Handel mehr als zehn Prozent auf nur noch rund 2,00 Dollar verloren hatte. Im vergangenen Jahr hatte AMD bereits mehr als 70 Prozent seines Börsenwerts eingebüßt.