Zahlen für Oktober Niedrigste Arbeitslosenzahl seit 24 Jahren
Der Herbstaufschwung lässt die Zahl der Arbeitslosen weiter sinken. Im Oktober waren 2,649 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet - 59.000 weniger als im September. Das ist die niedrigste Zahl seit 24 Jahren. Aber Experten befürchten, dass der Aufschwung bald vorbei ist.
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Oktober erstmals seit fast 24 Jahren wieder unter die Marke von 2,7 Millionen gesunken. Wie die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mitteilte, waren in diesem Monat 2,649 Millionen Erwerbslose registriert. Das seien 59.000 weniger gewesen als im September und 83.000 weniger als vor einem Jahr. Unter 2,7 Millionen Arbeitslose gab es zuletzt im November 1991.
Die Arbeitslosenquote sank im Oktober auf 6,0 Prozent. "Die günstige Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt hält weiter an", erklärte BA-Chef Frank-Jürgen Weise. "Das kräftige Wachstum der Beschäftigung ist ungebrochen."
"Positive konjunkturelle Grundtendenz"
Die Agentur führt den anhaltenden Aufwärtstrend auf die ihrer Ansicht nach andauernde "positive konjunkturelle Grundtendenz" zurück. Nach ihren Beobachtungen gibt es praktisch in allen Branchen mehr unbesetzte Stellen als vor einem Jahr. Am stärksten stieg die Arbeitskräftenachfrage im Vergleich zum Oktober 2014 im Handel. Aber auch viele Pflegeheime, Kliniken, Kindertagesstätten und andere Sozialeinrichtungen hätten im Oktober nach qualifizierten Mitarbeitern gesucht. Ein Drittel aller offenen Stellen stamme von Leiharbeitsunternehmen. Eine Rolle spiele auch, dass viele Stellen wegen des Kräftengpasses oft länger als früher unbesetzt blieben.
Für das kommende Jahr rechnen die meisten Volkswirte mit leicht steigenden Arbeitslosenzahlen. Sie führen dies auf die Konjunkturabkühlung in Schwellenländern wie etwa in China zurück, aber auch auf die große Zahl von Flüchtlingen, die nicht sofort in den deutschen Arbeitsmarkt integriert werden könnten. Auch der VW-Abgas-Skandal könnte den Jobmarkt treffen, befürchten einzelne Volkswirte.