Märzzahlen der Bundesagentur Weniger Arbeitslose als vor einem Jahr

Stand: 31.03.2010 17:56 Uhr

Erstmals seit einem Jahr ist die Zahl der Arbeitslosen auch im Vergleich zum Vorjahr wieder gesunken. Wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilte, waren im März 3,568 Millionen Menschen als arbeitslos registriert. Dies waren 75.000 weniger als im Februar und 18.000 weniger als vor einem Jahr.

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im März weitaus stärker gesunken als von Experten erwartet. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) registrierte 3,568 Millionen Arbeitslose. Dies waren 75.000 weniger als im Februar und 18.000 weniger als vor einem Jahr. Erstmals seit einem Jahr ist die Arbeitslosenzahl damit auch im Vorjahresvergleich wieder gesunken. Die Arbeitslosenquote nahm um 0,2 Punkte auf 8,5 Prozent ab.

Die übliche Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt setzte damit stärker ein als erwartet. Unter Herausrechnung der jahreszeitlichen Schwankungen ging die Arbeitslosenzahl den Angaben zufolge um 31.000 zurück. Experten hatten eine saisonbereinigte Zunahme um 10.000 erwartet. Die Bundesagentur hatte bereits mitgeteilt, dass sie im März bei der Arbeitskräftenachfrage eine deutliche Erholung verzeichnet hatte. Dennoch waren die meisten Experten von einem Rückgang um maximal 15.000 gegenüber dem Vormonat ausgegangen.

Von einer Trendwende wollte BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise aber nicht sprechen. "Die Frühjahrsbelebung hat den Arbeitsmarkt erreicht", sagte Weise. "Doch selbst bei guter wirtschaftlicher Entwicklung wird sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt noch verschlechtern."

Rund 850.000 Beschäftigte in Kurzarbeit

Ein Grund für die trotz Krise relativ stabilen Zahlen ist weiterhin die Kurzarbeit, die aber seit einiger Zeit rückläufig ist. Im ersten Quartal waren nach Schätzungen der BA 850.000 Menschen in etwa 60.000 Betrieben in Kurzarbeit. Das sind rund 40.000 Beschäftigte mehr als Ende 2009, wie BA-Vorstandsmitglied Raimund Becker mitteilte. Neu beantragt wurde Kurzarbeit von etwa 5.000 Arbeitgebern mit bis zu 60.000 Beschäftigten. Wie viele davon tatsächlich kurzarbeiteten, kann die Behörde erst mit einer Verzögerung von bis zu einem Vierteljahr genau sagen.

"Die Arbeitsagenturen melden eine rückläufige Nachfrage nach Beratung wegen Kurzarbeit", sagte Becker. Eine Entlassungswelle sei aber nicht zu befürchten. "Wir haben keine Befunde dafür, dass Kurzarbeit in großem Stil in Arbeitslosigkeit umgewandelt wird", betonte er. In der Regel münde Kurzarbeit wieder in Beschäftigung. Umfragen der örtlichen Arbeitsagenturen zeigten, dass viele Unternehmen die Kurzarbeit wegen verbesserter Auftragslage verminderten. Noch im vergangenen Sommer seien rund 1,5 Millionen betroffen gewesen.

 

Im Februar war die Zahl der Arbeitslosen deutlich geringer gestiegen als von Experten erwartet. Die Bundesagentur für Arbeit hatte 3,643 Millionen Arbeitslose registriert. Die Arbeitslosenquote war im Monatsvergleich um 0,1 Punkte auf 8,7 Prozent gestiegen.