BA-Zahlen für Oktober Überraschend wenige Arbeitslose
Experten hatten eine Zunahme erwartet - doch tatsächlich ist die Arbeitslosenzahl auf den niedrigsten Stand seit fast drei Jahren gefallen. Die immer schwächeren Konjunkturprognosen wirken sich also nicht auf den Arbeitsmarkt aus - zumindest noch nicht.
Trotz schwacher Konjunkturaussichten: Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Oktober unerwartet deutlich auf den niedrigsten Stand seit fast drei Jahren gesunken. Bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) waren rund 2,7 Millionen Arbeitslose registriert. Das seien 75.000 weniger als im September und 68.000 weniger als vor einem Jahr gewesen, teilte die Behörde mit. Noch niedriger war die Arbeitslosenzahl zuletzt im November 2011 gewesen.
"Die aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten zeigen sich auf dem Arbeitsmarkt nicht", erklärte BA-Chef Frank-Jürgen Weise. Die Arbeitslosenquote sank im Oktober im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 6,3 Prozent. Laut BA sind die Erwartung für die Beschäftigungsentwicklung weiter positiv.
Unter Herausrechnung der jahreszeitlichen Schwankungen ging die Arbeitslosenzahl laut BA im Monatsvergleich um 22.000 zurück. Experten hatte eine Zunahme erwartet.
Die Zahl der gemeldeten Stellen sank im Oktober leicht. Demnach meldeten die Betriebe der BA in diesem Monat 517.000 offene Stellen, 1000 weniger als im September und 51.000 mehr als im Oktober 2013. Besonders gesucht seien nach wie vor Arbeitskräfte etwa in den Berufsfeldern Metall, Mechatronik, Energie und Elektro, im Logistikbereich, im Verkauf, im Gesundheitswesen, in Hotels und in der Gastronomie.
Immer mehr Beschäftigte
Laut dem Statistischem Bundesamt hat auch die Erwerbstätigkeit zugelegt. Im September seien 42,9 Millionen Menschen in Deutschland einer Beschäftigung nachgegangen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen damit um 387.000 oder 0,9 Prozent.
Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles zeigte sich optimistisch, dass die Zahl der Beschäftigen hoch gehalten werden könne. "Die uns vorliegenden Indikatoren geben uns dabei allen Grund zur Zuversicht", sagte die SPD-Politikerin.
Probleme am Ausbildungsmarkt
Die Lage am Ausbildungsmarkt ist laut BA allerdings durchwachsen. Obwohl die Zahl der Bewerber gleich geblieben und die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze leicht angestiegen sei, seien zur Bilanz Ende September etwa genauso viele Bewerber ohne Ausbildungsplatz geblieben wie 2013.
Knapp 21.000 Jugendliche hatten demnach keine Lehrstelle gefunden, lediglich 200 weniger als im vorangegangenen Ausbildungsjahr. Insgesamt seien damit 3,7 Prozent der Bewerber ohne Ausbildungsplatz geblieben.