Erzieher, Lehrer und Sozialarbeiter Tausende beteiligen sich an Warnstreiks
Bundesweit sind Tausende Beschäftigte im Bildungsbereich dem GEW-Aufruf zu einem Streiktag im öffentlichen Dienst gefolgt. Die Gewerkschaft fordert 10,5 Prozent mehr Geld. Ein Angebot der Arbeitgeber gibt es noch nicht.
An einem neuerlichen Warnstreik im öffentlichen Dienst haben sich nach Angaben der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Tausende Menschen beteiligt.
In Berlin beteiligten sich nach Angaben eines Sprechers rund 6.000 Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrkräfte in Schulen, Beschäftigte aus den Kitas und aus Hochschulen ebenso wie Sozialarbeiterinnen und -arbeiter in Jugend-, Gesundheits- und Sozialämtern. Sie wollten ihrer Forderung in den laufenden Tarifverhandlungen nach mehr Geld und besseren Arbeitsbedingungen Nachdruck verleihen.
Die GEW-Bundesvorsitzende Maike Finnern forderte auf einer Kundgebung am Brandenburger Tor, dass die Gehälter jetzt spürbar steigen müssten. "In unseren Kitas, Schulen und Hochschulen arbeiten die Kolleginnen und Kollegen am Limit", sagte sie laut GEW. "Sie stehen für die Zukunft unseres Landes. Sie bilden und erziehen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Ihre Arbeit ist unverzichtbar."
7.000 Menschen demonstrierten in Leipzig
Mehr als 7.000 Menschen beteiligten sich laut GEW an einer Demonstration in Leipzig. Sie reisten aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen an. "Wir durchleben die größte Bildungskrise der Geschichte Deutschlands", erklärte GEW-Vorstandsmitglied Doreen Siebernik. Wenn die Arbeitgeber jetzt nicht wach würden und die Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst fair bezahlten, werde sich der Fachkräftemangel weiter verschärfen. Weitere Kundgebungen gab es in Hamburg und Karlsruhe.
Wie schon bei ähnlichen Arbeitsniederlegungen in den vergangenen Wochen kam es außer an Kitas auch manchen Schulen, Hochschulen und Ämtern zu Einschränkungen.
Bislang keine Einigung in zwei Verhandlungsrunden
Hintergrund ist der aktuelle Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst der Länder. In bisher zwei Verhandlungsrunden gab es keine Einigung. Verhandelt wird bundesweit. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 7. und 8. Dezember in Potsdam geplant.
GEW, ver.di und andere Gewerkschaften fordern unter anderem 10,5 Prozent mehr Geld, mindestens jedoch 500 Euro pro Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Für Auszubildende soll die Erhöhung 200 Euro betragen. Für Berlin, Hamburg und Bremen verlangen die Gewerkschaften zudem eine Stadtstaatenzulage von 300 Euro.
Ein Angebot der Arbeitgeber gibt es bislang nicht.