Ein Azubi arbeitet an einer Anlage.

Studie der Uni Leipzig Jüngere Arbeitnehmer fühlen sich häufiger gemobbt

Stand: 03.03.2025 16:44 Uhr

Mehr als jeder zehnte junge Mensch fühlt sich laut einer Studie am Arbeitsplatz gemobbt. Bei Beschäftigten ab 50 Jahren sind es nur 3,2 Prozent. Forschende sehen aufgrund der gesundheitlichen Belastungen Handlungsbedarf.

Junge Menschen sind einer Studie zufolge am Arbeitsplatz häufiger von Mobbing betroffen als ältere Kolleginnen und Kollegen. Wie die Universität Leipzig mitteilte, sind 11,4 Prozent der Beschäftigten zwischen 18 und 29 Jahren Mobbing an ihrem Arbeitsplatz ausgesetzt. Vergleichbare Erfahrungen hätten dagegen nur 3,2 Prozent der Beschäftigten im Alter von 50 bis 59 Jahren angegeben.

Die Studie der Universität Leipzig wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales erstellt. An der repräsentativen Befragung waren den Angaben zufolge 5.015 Erwerbstätige in Deutschland beteiligt. Die Forschungsergebnisse sind Grundlage des aktuellen Mobbingreports.

Auch Bildungsgrad spielt eine Rolle

Laut der Studie sind 6,5 Prozent der abhängig Beschäftigten in Deutschland von Mobbing durch Kolleginnen und Kollegen oder durch Vorgesetzte betroffen.

Die Ergebnisse zeigten auch Unterschiede in den verschiedenen Bildungs-, Beschäftigungs-  und Einkommensgruppen: So sind laut der Studie 8,1 Prozent der Menschen mit einem niedrigen sozioökonomischen Status von Mobbing betroffen, im Vergleich zu 3,6 Prozent der Menschen mit einem hohen sozioökonomischen Status.

Außerdem haben laut der Untersuchung 20 Prozent der Menschen, die unter Mobbing leiden, einen Migrationshintergrund. Unter denen, die nicht gemobbt werden, sind es 13,5 Prozent.

Riedel-Heller: Anonyme Anlaufstellen einrichten

Die Studie verdeutliche "die erheblichen gesundheitlichen und arbeitsbezogenen Folgen des Mobbings". So zeigten Betroffene eine deutlich geringere Arbeitszufriedenheit und eine schlechtere Bewertung ihres Gesundheitszustandes.

"Es gibt Handlungsbedarf, denn im Arbeitskontext stellt Mobbing eine relevante Belastung dar", erklärte Steffi Riedel-Heller, Direktorin des Instituts für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health an der Uni Leipzig.

Beschäftigte müssten sensibilisiert und Führungskräfte gezielt geschult werden. Zudem müssten klare Verhaltenslinien aktiv vorgelebt und anonyme Anlaufstellen eingerichtet werden.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete MDR Thüringen Radio am 04. März 2025 um 12:30 Uhr.