Statistisches Bundesamt Zwölf Prozent der Arbeitnehmer machen Überstunden
Für zwölf Prozent der Arbeitnehmer gehören Überstunden zum Arbeitsalltag. Der Großteil der Mehrarbeit wird wieder ausgeglichen, ein Teil wird noch immer nicht bezahlt. Je nach Branche gibt es Unterschiede.
4,6 Millionen Menschen in Deutschland haben im vergangenen Jahr mehr gearbeitet als vereinbart, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das entspricht einem Anteil von zwölf Prozent der Arbeitnehmer.
Grundlage der Statistik sind Ergebnisse der Umfrage Mikrozensus für das Jahr 2023. Dabei wurden abhängig Beschäftigte erfasst, also Angestellte, Arbeiter, Beamte und Auszubildende.
Nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung liegt der Durchschnitt der Überstunden auf dem niedrigsten Wert der letzten Jahre, mit Ausnahme des Pandemiejahres 2020.
Überstunden meist mit Freizeit ausgeglichen
40 Prozent der Betroffenen gaben an, durchschnittlich weniger als fünf Überstunden in der Woche zu leisten. Bei insgesamt 70 Prozent sind es weniger als zehn Stunden. Knapp ein Fünftel leistet mehr als 15 Überstunden in der Woche.
Bei 71 Prozent der Menschen mit Mehrarbeit landen die Überstunden auf einem Arbeitszeitkonto, können also später als Freizeit ausgeglichen werden. 17 Prozent leisten bezahlte, 20 Prozent unbezahlte Überstunden. Bei der Befragung waren auch Mischformen und damit mehrere Antworten möglich.
Unterschiede je nach Branche
"Deutliche Unterschiede zeigten sich mit Blick auf die einzelnen Wirtschaftsbereiche", wurde beim Statistischen Bundesamt festgestellt. Am weitesten verbreitet ist Mehrarbeit in den Bereichen Finanz- und Versicherungsleistungen sowie Energieversorgung, am wenigsten im Gastgewerbe.