EU und Lateinamerika legen Streit um Zölle bei Schluss mit dem Zank um die Banane
Ende eines Dauerstreits: Nach mehr als zehn Jahren haben sich die Europäische Union und lateinamerikanische Staaten in ihrem Konflikt um Bananen geeinigt. Beide Seiten unterzeichneten in Genf ein Abkommen, mit dem die Einfuhrzölle auf die Südfrüchte sofort gesenkt werden. Damit dürften die Bananenpreise fallen.
Die EU und lateinamerikanische Länder haben ihren mehr als zehn Jahre dauernden Handelsstreit um Bananenimporte beigelegt. Wie die EU-Kommission in Brüssel mitteilte, sollen die Einfuhrzölle für die Südfrüchte schrittweise sinken.
Beide Seiten unterzeichneten bei einem Botschaftertreffen bei der Welthandelsorganisation (WTO) in Genf ein Abkommen, mit dem die Zölle auf Bananen aus Lateinamerika in die EU-Staaten sofort von 176 Euro pro Tonne auf 148 Euro gesenkt werden. Ab 2017 soll der Zoll auf 114 Euro sinken.
Mit der Einigung dürften die Preise für Bananen fallen - und sich der Wettbewerb auf dem Markt für die Südfrüchte erhöhen. Länder wie Ecuador können nach der Einigung deutlich mehr Bananen als bisher in die EU exportieren. Das Abkommen muss noch von den Regierungen ratifiziert werden.
"Kompromiss, der für alle funktioniert"
EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso erklärte: "Ich bin erfreut darüber, dass wir schließlich einen Weg gefunden haben, den Bananenstreit mit einem Kompromiss zu lösen, der für alle Seiten funktioniert." Die EU sieht in der Abmachung ein deutliches Signal für den Abschluss der 2001 begonnenen und immer wieder ins Stocken geratenen Doha-Handelsrunde. Nach dem Willen der reichsten Industriestaaten der Welt (G7) solle die Runde zur weiteren Öffnung der Märkte und zur Hilfe der armen Länder im kommenden Jahr abgeschlossen werden.