Britisches Finanzinstitut greift zum Rotstift Barclays streicht 3700 Stellen
Ein Milliardenverlust im vergangenen Jahr und eine Reihe von Skandalen: Die Probleme der britischen Großbank Barclays haben jetzt Konsequenzen. Die Bank kündigte an, 1800 Stellen in der Investmentsparte und 1900 weitere im Privatkundengeschäft in Europa zu streichen.
Nach einem Verlust von mehr als einer Milliarde Pfund im vergangenen Jahr streicht die britische Großbank Barclays in diesem Jahr mindestens 3700 Stellen. Die Bank kündigte an, sie werde mindestens 1800 Stellen in der Investmentsparte streichen und 1900 weitere im Privatkundengeschäft in Europa.
Die Bank teilte weiter mit, der Verlust belaufe sich auf 1,04 Milliarden Pfund (1,22 Milliarden Euro) - im Jahr 2011 hatte die Bank noch drei Milliarden Pfund Gewinn gemacht.
Barclays kommt seit Monaten nicht aus den Schlagzeilen. Die US-Energiemarktaufsicht FERC hatte Ende 2012 gegen die Bank eine Rekordstrafe von 470 Millionen Dollar (360 Millionen Euro) verhängt wegen der angeblichen Manipulation des Strommarktes in Kalifornien.
Im Sommer 2012 war Barclays wegen ihrer Verwicklung in die Manipulationsversuche des Liborsatzes, zu dem sich Banken untereinander Geld leihen, in Kritik geraten. Wegen verbotener Absprachen akzeptierte Barclays 290 Millionen Pfund (342 Millionen Euro) Strafe. Weil auch das Top-Management davon zumindest Kenntnis gehabt haben soll, musste Vorstandschef Bob Diamond gehen.