Bundesbank-Studie Bargeldloses Zahlen nimmt zu
Laut einer Bundesbank-Studie setzt sich der Trend zum bargeldlosen Zahlen fort - auch als Folge von Corona. Doch am liebsten zahlen die Deutschen immer noch bar.
Die Deutschen lieben Bargeld: Zum größten Teil zahlen die Bundesbürger ihre Einkäufe noch immer in Münzen und Scheinen. Laut Erhebung der Bundesbank zum Zahlungsverhalten der Deutschen waren es im vergangenen Jahr 58 Prozent aller Zahlungen. Damit bleibt Bargeld das beliebteste Zahlungsmittel der Deutschen.
Doch ändern sie ihr Verhalten langsam, aber sicher. 2020 lag der Anteil der Barzahlungen noch bei 60 Prozent, 2017 waren es noch 74 Prozent gewesen. Hinter dem Rückgang steht laut Bundesbank insbesondere die Zunahme von Einkäufen im Internet und der Trend zum kontaktlosen Bezahlen mit EC- und Kreditkarte.
Auch bei kleineren Beträgen kontaktlos zahlen
Auch die Corona-Pandemie war ein Treiber. Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz sagte bei der Vorstellung der Studie: "Die Corona-Pandemie hat natürlich die Nutzung von Kartenzahlungen noch weiter beschleunigt." In den Läden sei häufig dazu aufgefordert worden, bargeld- oder kontaktlos zu bezahlen.
Vor der Pandemie sei man beim Bäcker noch krumm angeschaut worden, wenn man gefragt habe, ob Kartenzahlung möglich sei. "Heute wird man krumm angeguckt, wenn man eben nicht Karte oder Smartphone zückt und damit den Betrag bezahlt", so der Bundesbank-Vorstand.
Girocard beliebt - Trend zum Online-Shopping hält an
Debitkarten (in Deutschland vor allem die Girocard) waren mit 23 Prozent aller Transaktionen das am zweithäufigsten verwendete Zahlungsmittel - bei einem Umsatzanteil von 30 Prozent. Auch Kreditkarten wurden mit sechs Prozent der Transaktionen bedeutsamer. Vor allem größere Beträge wurden mit Kreditkarte beglichen. Dies und der vermehrte Einsatz von Kreditkarten im Onlinehandel führten dazu, dass sich ihr Umsatzanteil laut Bundesbank-Studie seit 2017 verdoppelte.
Der Trend zum Online-Einkaufen hielt laut der Studie auch im zweiten Corona-Jahr an. Der Anteil des Onlinehandels am gesamten Umsatz sei 2021 inzwischen auf 24 Prozent geklettert - verglichen mit lediglich sechs Prozent 2017. Dabei wurden auch Internet-Bezahlverfahren immer beliebter. 2021 wurden bereits fünf Prozent aller Einkäufe so bezahlt - 2017 waren es lediglich knapp zwei Prozent gewesen. Dabei baute PayPal seine Dominanz mit einem Anteil von inzwischen 4,2 Prozent weiter aus.
Auch das Bezahlen mit dem Smartphone ist der Studie zufolge weiter auf dem Vormarsch. 2021 zahlten bereits 17 Prozent aller befragten Smartphone-Besitzer damit an der Ladenkasse. "Ich erwarte, dass in Deutschland künftig immer mehr Menschen ihren physischen Geldbeutel gegen eine elektronische Wallet austauschen", sagte Bundesbank-Vorstand Balz.