ADAC beklagt Preisschwankungen Tanken - das Grauen am Morgen
Tanken ist nach Beobachtung des ADAC morgens meist am teuersten. Stichproben ergaben, dass die Preise in der Früh im Schnitt oft am höchsten seien und im Tagesverlauf gesenkt würden. Hinter den Preissprüngen stehe also ein klar erkennbares Muster, so der Verein. Die Mineralölindustrie widerspricht.
Die Mineralölkonzerne zocken Autofahrer in Deutschland nach Meinung des ADAC mit einer Verwirrungstaktik ab: Der Autoclub hat bei einer Stichprobe an 33 Tankstellen in elf Städten kräftige Preisschwankungen am den Zapfsäulen gemessen. Demnach kostet ein Liter Super E10 im Schnitt abends 2,6 Cent weniger als am Morgen. Diesel sei abends im Schnitt 3,3 Cent je Liter günstiger. Extreme Preisaufschläge gebe es nachts - den größten in München mit zwölf Cent.
Morgens und nachts sind die Kraftstoffpreise besonders hoch.
Für Autofahrer sei es kaum möglich, "bei diesem Preiswirrwarr den Überblick zu behalten und den richtigen Moment zum günstigen Tanken zu erwischen", sagt ADAC-Präsident Peter Meyer der "Bild“-Zeitung. "Mit dieser Jo-Jo-Preispolitik kassieren Ölmultis die Autofahrer systematisch ab."
Mineralöllobby sieht funktionierenden Wettbewerb
Der Mineralölwirtschaftsverband (MWV) als Vertreter der Konzerne widersprach: Jeder informierte Verbraucher könne sich im Internet die Preise anschauen und die kostengünstigste Tankstelle aussuchen, sagte eine MWV-Sprecherin. Tatsächlich schwankten die Preise seit vergangenem Jahr sehr stark, seit Ende des Jahres auch am Wochenende - das sei aber nichts Neues und "Beleg für den funktionierenden Wettbewerb". Der Verbraucher könne diesen Wettbewerb zu seinem Vorteil nutzen.
Konzerne machen Rohölpreis verantwortlich
Von einer Beobachtung an 33 Tankstellen auf eine Aussage für alle 14.700 Stationen in Deutschland zu schließen, sei "sehr gewagt", fügte die MWV-Sprecherin an. Das seit Monaten anhaltend hohe Niveau der Kraftstoffpreise erklärte sie mit dem gestiegenen Preis für Rohöl. Eine Sprecherin von Shell sagte, die Tonne Super am 1. Januar noch 921 US-Dollar gekostet, am 13. März seien es bereits 1137 Dollar gewesen. Das verteuere den Sprit für die Kunden.
Jahr | Super* | Diesel |
---|---|---|
2002 | 1,046 | 0,836 |
2003 | 1,092 | 0,884 |
2004 | 1,132 | 0,937 |
2005 | 1,217 | 1,061 |
2006 | 1,280 | 1,109 |
2007 | 1,337 | 1,160 |
2008 | 1,389 | 1,324 |
2009 | 1,273 | 1,077 |
2010 | 1,405 | 1,214 |
2011 | 1,522 | 1,411 |