Hoffen auf den Halloween-Effekt Jetzt gibt's Süßes!
Einmal pro Jahr erreicht der Aktienmarkt sein – aus statistischer Sicht – bevorzugtes Einstiegsfenster. Nämlich jetzt!
Während einige Anleger Halloween vielleicht nur mit ausgehöhlten Kürbissen und um Süßigkeiten bettelnden Kindern verbinden, ist dieser Tag für Statistik-Kenner ein wichtiges Kaufsignal. Beginnt mit Halloween/Allerheiligen doch die beste Zeit an der Börse.
Allein die zwei Monate November und Dezember bringen im amerikanischen S&P 500 eine durchschnittliche Rendite von 2,0 Prozent, betont Jeff Hirsch, Herausgeber der "Börsen-Statistik-Bibel" Stock Trader's Almanac. Die Trefferwahrscheinlichkeit liegt bei 72 Prozent.
Die Experten von Seasonax sprechen mit Blick auf den Zeitraum zwischen dem 26. Oktober und dem 3. Januar gar von der "goldenen Saison" im S&P 500. Laut Seasonax-Gründer Dimitri Speck stieg der US-Index in diesem Zeitraum in den Jahren seit 1950 im Schnitt um 4,3 Prozent. Die Trefferquote liegt bei beeindruckenden 82,6 Prozent.
Da sollte man dabei sein?!
Doch wenn vom Halloween-Effekt die Rede ist, spielen Experten meist auf einen noch größeren Zeitraum an. Der Halloween-Effekt steht für sie in enger Verbindung mit der alten, leicht abgewandelten Börsenweisheit "Sell in may, and go away". Während die alte Börsenregel rät, bereits im September an die Börse zurückzukehren, lautet die neue Regel: "but remember to come back in november".
Eine andere Version, selben Inhalts, lautet: "Sell in May and go away/Don't come back 'til All Hallows Day."
Laut dem deutschen Börsenstatistik-Experten Robert Rethfeld von "Wellenreiter-Invest" steigt der Dow Jones Index von November bis April seit 1946 durchschnittlich um 7,1 Prozent. Zwischen Mai und Oktober steht der Dow dagegen mit einem Plus von 0,4 Prozent dagegen praktisch still.
Anlegen im Sechs-Monats-Zyklus?
Vor diesem Hintergrund hatte Jeff Hirsch bereits 1987 seine "Best Six Months Switching Strategy" entwickelt: Investiere in den Dow oder S&P 500 zwischen dem 1. November und dem 30. April, für die restlichen sechs Monate wechsle in den Anleihenmarkt.
Diese nervenschonende Strategie lieferte zurückgerechnet seit 1950 verlässliche Renditen bei stark reduziertem Risiko.
Fazit: Der Halloween-Effekt gehört zum erlauchten Kreis der gut belegten Kapitalmarktanomalien. Anleger tun gut daran, ihn nicht zu ignorieren – sollten aber ihre Anlageentscheidung niemals allein darauf gründen, sondern auch aktuelle fundamentale und technische Indikatoren berücksichtigen.