Anleger zahlen Prämie Bund verdient weiter Geld mit seinen Schulden
Deutschland profitiert weiter von seinem Ruf als sicherer Hafen: Bei einer Auktion, bei der sich der Bund 3,5 Milliarden Euro für sechs Monate lieh, musste er nicht nur keine Zinsen zahlen, sondern bekam sogar eine Prämie von den Anlegern. Insgesamt muss sich der Bund in diesem Jahr 250 Milliarden Euro leihen.
Mit der zweiten Anleihen-Versteigerung in diesem Jahr hat der Bund Geld verdient. Die Auktion von sechsmonatigen Wertpapieren spülte mehr als 3,5 Milliarden Euro in die Staatskasse, teilte die für das Schuldenmanagement verantwortliche Finanzagentur mit. Die Durchschnittsrendite für die Investoren lag mit minus 0,009 Prozent im negativen Bereich. Sprich: Der Bund erhält von Käufern der Papiere unter dem Strich eine kleine Prämie für die Geldverwahrung.
Trotzdem war die Nachfrage groß: Der Bund hätte auch doppelt so viele Papiere loswerden können. Bei der Premiere in diesem Jahr am 2. Januar hatte der Staat mehr als vier Milliarden Euro mit zweijährigen Bundesschatzanweisungen eingenommen. Hier gaben sich die Anleger mit einem Mini-Zins von 0,01 Prozent zufrieden.
Insgesamt 250 Milliarden Euro müssen geliehen werden
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble will sich in diesem Jahr 250 Milliarden Euro am Kapitalmarkt leihen - fünf Milliarden Euro weniger als 2012. Mit dem Geld müssen alte Schulden zurückgezahlt und das Defizit im neuen Haushalt geschlossen werden.
Der Bund profitiert in der Schuldenkrise von der Flucht der Investoren in sichere Anlagen. Bei 21 der insgesamt 70 Auktionen im vergangenen Jahr musste er keine Zinsen an seine Gläubiger zahlen, sondern kassierte eine Prämie. Erstmals gelang das vor ziemlich genau einem Jahr.