Bundesbank mit höchstem Gewinn seit Jahren Milliarden für Schäuble
4,6 Milliarden Euro hat die Bundesbank 2013 verdient - so viel wie seit Jahren nicht mehr. Der Grund: Weil die Eurokrise abflaut, halten die Notenbanker die Bildung weiterer Rücklagen für überflüssig. Stattdessen fließt das Geld nun direkt nach Berlin.
Die Bundesbank hat im vergangenen Jahr einen Gewinn von 4,6 Milliarden Euro erwirtschaft - das größte Plus seit 2008. Das Geld fließt direkt nach Berlin: 2,5 Milliarden Euro sind für den Bundesetat vorgesehen, der Rest dient zur Schuldentilgung.
In dem überraschend guten Ergebnis spiegelt sich das Abflauen der Eurokrise. 2011 und 2012 hatte die Bundesbank hohe Rückstellungen gebildet, um für eine Verschärfung der Schuldenkrise gewappnet zu sein. Dadurch war der Gewinn auf jeweils rund 650 Millionen Euro gesunken.
Keine Rückstellungen ...
Für 2013 seien keine weiteren Rückstellungen gebildet worden, sagte Bundesbank-Chef Jens Weidmann bei der Vorlage der Jahresbilanz. Auf der anderen Seite sei es allerdings auch zu früh, die Rücklagen bereits wieder aufzulösen. Die sogenannte Wagnisrückstellung - also das Polster für unerwartete, aber mögliche Verluste - bleibe deshalb stabil bei 14,4 Milliarden Euro.
Wichtigste Einnahmequelle der Bundesbank waren die Zinserträge, die sich auf 7,3 Milliarden Euro summierten - dieser Überschuss rührt vor allem daher, dass die Notenbank den Geschäftsbanken Geld zu höheren Zinsen leiht als umgekehrt. Wegen der Leitzinssenkungen der EZB fielen die Zinserträge jedoch niedriger aus als noch 2012 mit elf Milliarden Euro.
.. aber auch keine Entwarnung
In den Zinserträgen sind auch Einnahmen enthalten, die die Bundesbank im Zuge des umstrittenen Aufkaufs südeuropäischer Staatsanleihen erzielte. "Die notwendigen Anpassungsprozesse in den von der Krise besonders betroffenen Ländern sind erkennbar vorangekommen, das Vertrauen kehrt allmählich zurück", sagte Weidmann zum Thema Schuldenkrise. Allerdings bleibe die Störanfälligkeit der europäischen und der globalen Wirtschaft hoch. Deshalb sei es auch zu früh, die Krise für beendet zu erklären.