Langsamstes Wachstum seit 24 Jahren Chinas Wirtschaft stottert
Chinas Konjunktur hat einen Rückschlag erlitten. Die Wirtschaft ist so langsam gewachsen wie seit fast einen Vierteljahrhundert nicht mehr. Zudem wurden die Ziele der Regierung verpasst. Viele rechnen jetzt mit einem Konjunkturprogramm.
Das Wirtschaftswachstum in China ist im vergangenen Jahr auf 7,4 Prozent zurückgegangen, wie das Amt für Statistik mitteilte. Das ist das langsamste Wachstum seit 1990, dem Jahr nach der blutigen Niederschlagung der chinesischen Demokratiebewegung, als Wirtschaftssanktionen gegen China verhängt worden waren.
Damit wurde das Ziel der Regierung in Peking, die ursprünglich 7,5 Prozent für das ganze Jahr angestrebt hatte, erstmals seit Ende der 1990er Jahre knapp verfehlt. In den Jahren 2012 und 2013 waren bei gleicher Vorgabe aus Peking jeweils 7,7 Prozent Wachstum erreicht worden.
Das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Erde verlangsamte sich in der zweiten Jahreshälfte. Im vierten Quartal wie im Quartal davor wuchs Chinas Wirtschaft nur noch um 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im letzten Quartal wuchs sie damit allerdings stärker als erwartet.
Weltweite Konjunkturflaute belastet Chinas Exporteure
Auch der Zuwachs der Industrieproduktion verlangsamte sich im vergangenen Jahr auf 8,3 Prozent, nachdem sie im Jahr zuvor noch 9,7 erreicht hatte. Die Anlageinvestitionen kühlten sich auch ab und legten nur um 15,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu.
Die globale Konjunkturflaute macht den chinesischen Exporteueren zu schaffen. Zudem leidet die Volkswirtschaft unter einer schwächelnden Binnennachfrage und einem abkühlenden Immobilienmarkt. Zahlreiche Experten rechnen nun damit, dass die kommunistische Führung ihr Wachstumsziel für 2015 auf rund sieben Prozent heruntersetzt. Zudem dürften Regierung und Notenbank zu weiteren Konjunkturhilfen greifen.