Illegale Kreditkartengeschäfte Millionen-Entschädigung für Citigroup-Kunden
Wegen illegaler Praktiken im Kreditkartengeschäft muss die Großbank Citigroup erhebliche Entschädigungszahlungen an ihre Kunden leisten. Die US-Verbraucherschutzbehörde legte fest, dass rund 700 Millionen Dollar an neun Millionen Kunden ausgezahlt werden.
Die Bankengruppe Citigroup muss wegen illegaler und irreführender Praktiken beim Vertrieb von Kreditkarten knapp neun Millionen Kunden entschädigen. Sie soll rund 700 Millionen Dollar (645 Millionen Euro) an die Kunden und zusätzlich 70 Millionen Dollar Geldbuße zahlen, wie das US-Verbraucherschutzbüro für Finanzfragen bekannt gab. Die Bank hat einem entsprechenden Vergleich zugestimmt.
Es geht um Zusatzleistungen, die sich die Bank bei Kreditkarten extra bezahlen ließ, so zum Beispiel Meldungen zur eigenen Kreditwürdigkeit oder eine besonders schnelle Bearbeitung von Zahlungen. Einige dieser sogenannten Add-Ons wurden nach Angaben des Verbraucherschutzbüros CFPB verkauft, obwohl die Dienste gar nicht existierten. Auch wurden Verbraucher den Angaben zufolge nicht informiert, dass es preiswertere Alternativen zu den teuren Diensten gibt. Die Citigroup soll solche unerlaubten Machenschaften zwischen den Jahren 2000 und 2013 betrieben haben.
Die Zusatzleistungen bei Kreditkartenverträgen waren für Banken lange sehr lukrativ, aber auch sehr umstritten. Oft wurden sie aggressiv vermarktet unter dem Vorwand, so könnten Bürger ihre Kreditwürdigkeit oder ihre Daten schützen. Schließlich griff die Aufsicht durch, und die Zusatzgeschäfte wurden weitgehend unterbunden.
"Das ist das zehnte Mal, dass wir gegen Firmen in diesem Feld der Irreführung von Verbrauchern vorgehen", erklärte CFPB-Direktor Richard Cordray. Auch die Bank of America hatte 2014 einen Vergleich mit den Aufsichtsbehörden geschlossen, JPMorgan Chase wurde 2013 mit einer Geldbuße belegt.