Trick beim Steuersparen Commerzbank verzichtet auf Cum/Cum-Geschäfte
Die Commerzbank zieht sich nach massiver Kritik aus umstrittenen Dividenden-Geschäften zurück. Der Vorstand beschloss, sogenannte Cum/Cum-Transaktionen nicht mehr anzubieten. Auch im Ausland wolle die Commerzbank diese Geschäfte nicht mehr tätigen.
Die Commerzbank will keine Cum/Cum-Geschäfte mehr machen, die ausländischen Investoren mit einem Trick beim Steuersparen helfen. "Wir ziehen uns aus diesem legalen Geschäft zurück, weil es gesellschaftlich nicht mehr akzeptiert ist", sagte Kapitalmarkt-Vorstand Michael Reuther der "Bild"-Zeitung. Auch im Ausland wolle die Commerzbank diese Geschäfte nicht mehr tätigen. Man nehme dabei in Kauf, "dass andere Banken weiter Cum-Cum-Geschäfte betreiben und sich damit einen Vorteil verschaffen können."
Über die umstrittenen Deals konnten große Kunden aus dem Ausland Steuern auf Dividenden von deutschen Unternehmen umgehen. Die Commerzbank soll sich hierbei besonders hervorgetan haben, wie Recherchen mehrerer Medien ergaben. Die Bank hatte betont, sich an geltende Gesetze gehalten zu haben.
Kritik aus der Politik
Politiker hatten den seit Jahrzehnten gebräuchlichen Steuertrick scharf kritisiert und vor allem die Commerzbank ins Visier genommen, weil sie vom Staat mit Steuermilliarden in der Finanzkrise gerettet worden war. Die Bundesregierung arbeitet derzeit daran, das Schlupfloch zu schließen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hatte aber Rückforderungen juristisch ausgeschlossen.
Bei den Geschäften verleihen ausländische Investoren Aktien vorübergehend rund um den Dividendenstichtag an eine deutsche Bank, weil diese von einer günstigeren Besteuerung von Kapitalerträgen profitiert. Den Profit teilen sich beide. In Fernsehspots wirbt die Commerzbank seit Jahren damit, dass sie die richtige Lehren aus der Finanzkrise gezogen habe.