EU-Kommission gibt grünes Licht Schaeffler darf Conti übernehmen
Der Weg zur Übernahme des Autozulieferers Continental ist frei. Die EU-Kommission stimmte der zuvor geschlossenen Vereinbarung zu, nach der die Schaeffler-Gruppe zunächst bis zu 49,99 Prozent der Anteile übernimmt. Schaeffler finanziert das Geschäft mit Milliardenkrediten.
Die EU-Kommission hat den Weg für eine Übernahme des Autozulieferers Continental durch die Schaeffler-Gruppe freigemacht. Die Wettbewerbshüter stimmten der im August geschlossenen Investorenvereinbarung zu, die zunächst eine Minderheitsbeteiligung des bayerischen Wälzlagerherstellers vorsieht.
Die Schaeffler-Gruppe aus Herzogenaurach hatte sich im Sommer eine Übernahmeschlacht mit dem Conti-Management geliefert. Am Ende stand die Zustimmung zu einer umfassenden Zusammenarbeit. In einer Investorenvereinbarung hatte Schaeffler Mitte August zugesagt, den Einstieg bei Continental innerhalb der nächsten vier Jahre auf eine Minderheitsbeteiligung von bis zu 49,99 Prozent zu beschränken. Bis zum Ende der Annahmefrist Mitte September wurden Schaeffler aber gut 82 Prozent der Conti-Aktien angedient, acht Prozent hielt die Gruppe bereits.
Schaeffler muss Co-Investor suchen
Um die Investorenvereinbarung zu erfüllen, muss Schaeffler von dem Gesamtpaket in Höhe von 90 Prozent der Continental-Aktien rund 40 Prozent bei Banken parken und einen Co-Investor suchen. Für die rund zehn Milliarden Euro, die 90 Prozent an Conti kosten, hat Schaeffler Kredite aufgenommen, die schwer auf der Firma lasten. Die Conti-Aktien, für die Schaeffler 75 Euro geboten hatte, kosteten zuletzt noch 40 Euro.
Seit Wochen wird am Markt darüber spekuliert, dass Schaeffler angesichts der Finanz- und Autokrise Probleme bei der Finanzierung des Geschäfts bekommen könnte. Schaeffler hatte dagegen stets betont, die Finanzierung stehe. Sowohl Schaeffler als auch Continental sind hoch verschuldet.