Deutsche Bahn kommt Wettbewerbern entgegen Die Stromrabatte sollen fallen
Den Strom für Züge auf deutschen Schienen liefert die Deutsche Bahn - zu ihren Konditionen, was die Wettbewerber ärgert und die EU auf den Plan gerufen hat. Nun rudert die Bahn zurück: Die Rabatte, die bisher nur der eigene Konzern voll nutzen konnte, sollen wegfallen.
Die EU-Kommission hat mitgeteilt, dass die Deutsche Bahn (DB) ihren Konkurrenten beim Preis von Bahnstrom entgegenkommen will, um ein Kartellverfahren abzuwenden. Das Unternehmen habe ein neues System vorgeschlagen, das den Wettbewerbern einen Monat lang zur Prüfung vorgelegt werde.
Bedenken der EU-Kommission
2011 hatte die EU-Kommission Bedenken geäußert, die DB Energie - eine Tochtergesellschaft der DB - könne als einziger Lieferant von Bahnstrom ihre marktbeherrschende Stellung ausnutzen.
Unter anderem nahm die Kommission Anstoß an Rabatten, die nur Unternehmen des DB-Konzerns in vollem Umfang bekamen. Private Bahnunternehmen konnten den Rabatt nicht bekommen, weil sie zu wenig Bahnstrom abnehmen. Eine der Voraussetzungen war, mindestens 50 Gigawattstunden pro Jahr abzunehmen.
Die Deutsche Bahn schlug nun vor, diese Rabatte für Großabnehmer abzuschaffen. Zudem soll es künftig separate Preise für den Zugang zum Bahnstromnetz und für den Stromverbrauch geben. Damit könnten auch andere Anbieter Strom an konkurrierende Bahnunternehmen liefern. Konzernfremde Unternehmen sollten eine einmalige Rückzahlung von vier Prozent des Jahres-Stromrechnung bekommen.