DIHK-Umfrage Firmen durch Energiepreise stark belastet
Die hohen Energiepreise belasten die deutschen Unternehmen laut einer DIHK-Umfrage immer stärker. Der Druck wirkt sich auch auf die Produktion aus. Ein Teil der Unternehmen etwa in der Autoindustrie drosselt bereits.
Die hohen Energiepreise belasten Unternehmen in Deutschland laut einer Umfrage immer mehr. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) spricht von einer dramatischen Lage.
In der deutschen Schlüsselbranche Automobilindustrie haben laut einer DIHK-Umfrage bereits 16 Prozent der Hersteller ihre Produktion verringert. 17 Prozent wollen ihre Produktion verlagern. Das geht aus einer Sonderauswertung zur Automobilwirtschaft aus einer DIHK-Konjunkturumfrage hervor, über die zuerst das "Handelsblatt" berichtet hatte.
"Noch extremer sieht die Situation bei den Zuliefererbetrieben aus", so der DIHK. Hier sei es jeweils jeder Fünfte, der seine Produktion wegen der Energiepreise reduzieren (21 Prozent) oder verlagern wolle (19 Prozent).
"Lampen leuchten auf Rot"
Die Automobilindustrie stehe symptomatisch für Entwicklungen in der Gesamtwirtschaft, teilte der DIHK mit. Die Gesamtergebnisse der Konjunkturumfrage sollen morgen vorgestellt werden. In einem Schreiben von DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben an die Spitzen der Industrie- und Handelskammern heißt es: "Bei uns leuchten zudem die Lampen auf Rot, weil wir sehen, in welcher Geschwindigkeit sich die Finanzierungssituation in den Unternehmen verschlechtert."
In Richtung Bundesregierung heißt es: "Die Lage unserer Wirtschaft ist dramatisch - konsequentes Krisenmanagement und schnelleres Agieren sind jetzt unbedingt notwendig."
Größtes Geschäftsrisiko: Energiepreise
Nach der Sonderauswertung rauschen die Geschäftserwartungen in der Automobilindustrie in den Keller. Nur zehn Prozent gehen von besseren Geschäften in den kommenden zwölf Monaten aus. Die Hälfte habe negative Geschäftserwartungen.
95 Prozent der Firmen sehen die hohen Rohstoff- und Energiepreise als größtes Geschäftsrisiko an. Zwei von fünf Kraftfahrzeugbauern sprechen demnach von einer problematischen Finanzlage. Bei den Zulieferern sind es sogar fast die Hälfte.