EU-Finanzministertreffen Die Eurozone wird umgebaut
Es waren lange und komplizierte Verhandlungen. Nun haben sich die EU-Finanzminister auf eine Reform der Währungsunion geeinigt. Details sind noch nicht bekannt - die Minister sind aber betont begeistert.
Die Finanzminister der Eurozone haben sich nach Angaben von Bundesfinanzminister Olaf Scholz auf Reformen des Währungsraums geeinigt. "Nach knapp 16 Stunden Verhandlungen in der Eurogroup haben wir ein Ergebnis - ein gutes", erklärte Scholz am Morgen über den Kurznachrichtendienst Twitter. "Die Euroreform kommt entscheidende Schritte voran", ergänzte er. Auch Eurogruppenchef Mário Centeno vermeldete den Erfolg. Details wurden aber bislang nicht bekannt.
Die Einigung hatte sich schon am Abend abgezeichnet, dennoch verhandelten die Minister die ganze Nacht durch. Dabei ging es vor allem um einen besseren Schutz der Währungsunion vor den Auswirkungen von Bankenpleiten und um eine Stärkung des Euro-Rettungsfonds ESM. Hier deutete sich an, dass die Euro-Staaten sich würden einigen können. Wenig Aussichten wurde dagegen einem vor allem von Frankreich gewünschten eigenen Haushalt der Eurozone eingeräumt.
An den Gesprächen innerhalb der Eurogruppe waren auch die anderen EU-Staaten beteiligt - mit Ausnahme Großbritanniens, das im März kommenden Jahres aus der Union austritt.
Viel Nähe beim Gruppenbild der Finanzminister- danach wird es dann schwieriger.
Viel zu besprechen
Für ihre Sitzung hatten sich die Minister eine lange und ambitionierte Tagesordnung vorgenommen - auch deshalb verhandelten sie bis in den Morgen hinein. Zur Sprache kam auch die Einführung einer Digitalsteuer und der italienische Haushalt für das kommende Jahr.
Bei der Steuer für Internetkonzerne zeichnet sich inzwischen ein Kompromiss zwischen Deutschland und Frankreich ab.