Spitzenplatz unter großen EU-Volkswirtschaften EU verdreifacht Konjunkturprognose für Deutschland
Die EU hat ihre Prognose für das deutsche Wirtschaftswachstum in diesem Jahr massiv nach oben korrigiert. Demnach wächst das deutsche Bruttoinlandsprodukt voraussichtlich um 3,4 Prozent - bisher ging die Kommission nur von 1,2 Prozent aus. Deutschland steht damit unter den großen Volkswirtschaften an Platz eins.
Die deutsche Wirtschaft wird laut EU-Kommission in diesem Jahr stärker wachsen als gedacht. Mit einem erwarteten Plus von 3,4 Prozent wird Deutschland voraussichtlich als Konjunkturlokomotive an der Spitze der großen Volkswirtschaften in Europa stehen. Die EU-Kommission verdreifacht damit ihre bisherige Prognose nahezu.
Insgesamt werden die 27 EU-Staaten demnach in diesem Jahr mit 1,8 Prozent nur etwa halb so stark wachsen wie Deutschland. Die Brüsseler Experten sind damit optimistischer als die Bundesregierung und die Bundesbank, die drei Prozent Wachstum für das laufende Jahr erwarten.
"Erkennbar Fuß gefasst"
"Die europäische Wirtschaft hat wieder erkennbar Fuß gefasst", sagte EU-Wirtschaftskommissar Olli Rehn. Der Aufschwung falle deutlicher aus als im Frühjahr vorhergesagt. Dennoch gebe es Risiken: Der Abschwung der Weltkonjunktur könnte die Exportnachfrage sinken lassen. Zudem fürchtet die EU-Kommission, dass die Finanzmärkte erneut unter Druck geraten könnten. Sorge bereitet weiterhin das hoch verschuldete Griechenland - aber auch Irland, das seinen maroden Bankensektor dringend sanieren muss.
Andere große Volkswirtschaften bleiben weit hinter Deutschland zurück, auch wenn sich deren Aussichten im Vergleich zum Frühjahr verbessert haben. So erwarten die Experten für Frankreich ein Plus von 1,6 Prozent, für Großbritannien 1,7 Prozent. In Spanien, das unter der Immobilien- und Wirtschaftskrise besonders leidet, werde die Wirtschaft in diesem Jahr um 0,3 Prozent schrumpfen.