Starke Nachfrage aus EU-Ländern Deutsche Exporte ziehen an, aber...
Die Ausfuhren aus Deutschland sind im September so stark gestiegen wie seit zehn Monaten nicht mehr. Grund ist die hohe Nachfrage aus den EU-Ländern. Für die Zukunft sind Experten aber skeptischer - vor allem mit Blick auf China.
Die deutschen Exporteure profitieren von der Konjunkturerholung in Europa. Im September trotzten sie deshalb der schwachen Nachfrage aus Schwellenländern wie China und steigerten ihre Ausfuhren so kräftig wie seit zehn Monaten nicht mehr. Die Exporte wuchsen um 2,6 Prozent zum Vormonat, wie aus den Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Im August hatte es noch mit 5,2 Prozent den größten Rückgang seit dem Krisenjahr 2009 gegeben.
Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Ausfuhren deutscher Unternehmen im September um 4,4 Prozent auf 105,9 Milliarden Euro. Dafür sorgte vor allem die starke Nachfrage aus der Europäischen Union: Die Ausfuhren dorthin legten um 7,4 Prozent zu.
"Außenhandel auf Rekordkurs"
"Die Außenhandelszahlen für September bestätigen unsere Erwartungen, dass sich der deutsche Außenhandel auf Rekordkurs befindet", sagte Anton F. Börner, Präsident des Außenhandelsverbands BGA: "Das Sommerhoch im Außenhandel setzt sich fort und abermals sind die EU-Länder ein- und ausfuhrseitig unsere wichtigsten Partner."
Mehr Gegenwind erwartet
Angesichts der schlappen Weltkonjunktur erwartet die Wirtschaft aber künftig mehr Gegenwind: "Es wird ungemütlicher", sagte der Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier. "Es ist absehbar, dass die deutschen Export-Zuwächse schwächer werden."
Das sieht der Außenhandelsverband BGA genauso: "Mittel- bis langfristig müssen wir uns darauf einstellen, dass sich die Weltkonjunktur verlangsamt und dies Auswirkungen auf die Nachfrage in unseren weltweiten Absatzmärkten haben wird", so BGA-Chef Börner. China etwa legt deutlich langsamer zu als in den Vorjahren, während mit Russland und Brasilien zwei lange Zeit boomende Schwellenländer sogar in der Rezession stecken.