BIP-Schock weggesteckt US-Märkte trotzen Rezessionsängsten
Erneut musste die Wall Street viele Konjunktur- und Firmendaten verarbeiten. Die Märkte zeigten sich robust, obwohl das Land im zweiten Quartal überraschend in die Rezession gerutscht ist.
An der New Yorker Börse haben sich die Märkte nach holprigem Beginn gefangen und schlossen letztlich im Plus. Der Leitindex Dow Jones legte 1,03 Prozent zu und endete bei 32.529 Punkten deutlich über der Marke von 32.000 Punkten. Die Technologiebörse Nasdaq stieg 1,08 Prozent, der Auswahlindex Nasdaq 100 0,92 Prozent. Der marktbreite S&P-500-Index ging bei 4072 Zählern aus dem Handel, ein Tagesgewinn von 1,21 Prozent.
Gleich mehrere Faktoren bestimmten heute das Börsengeschehen. Die Anleger hatten sowohl den gestrigen Zinsbeschluss der Notenbank Federal Reserve (Fed) zu verarbeiten, als auch den Fortgang der Berichtssaison zu bewerten. Ein überraschend schwaches Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal kam am Nachmittag dann noch hinzu und drückte zunächst auf die Kurse, ehe sich die Märkte aber wieder erholten.
Die US-Wirtschaft setzt ihre Talfahrt überraschend auch im Frühjahr fort und gleitet damit in eine Rezession ab. Die Wirtschaftsleistung ging im zweiten Quartal aufs Jahr hochgerechnet um 0,9 Prozent zurück, wie das Handelsministerium auf Basis einer ersten Schätzung mitteilte. Experten hatten hingegen mit einem Wachstum um 0,5 Prozent gerechnet.
Bereits im ersten Jahresviertel war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,6 Prozent gesunken. Die Wirtschaft ist damit in eine sogenannte technische Rezession abgerutscht. Davon sprechen Experten, wenn die Wirtschaftsleistung zwei Quartale in Folge schrumpft.
"Das Umfeld für die US-Wirtschaft hat sich dieses Jahr deutlich verschlechtert. Die hohe Inflation verringert die Kaufkraft der Verbraucher, Material- und Arbeitskräftemangel bremsen die Produktion, die höheren Zinsen belasten die Investitionen und die Finanzpolitik hat die wegen der Pandemie eingeführten Hilfsprogramme beendet. Entsprechend zieht sich die konjunkturelle Schwäche quer durch fast alle BIP-Komponenten."
Bleibt die Notenbank Federal Reserve (Fed): Gestern hatten die US-Währungshüter um Jerome Powell den Leitzins erwartungsgemäß um 75 Basispunkte auf 2,25 bis 2,5 Prozent erhöht. Im Nachgang des Zinsentscheids und der anschließenden Pressekonferenz mit Powell kamen am Markt Hoffnungen auf, die US-Notenbank könnte das Tempo ihrer Zinserhöhungen verlangsamen. Diese Aussicht kam schon gestern den Aktienmärkten zugute, als es bereits kräftig bergauf gegangen war. Auch heute stütze diese Aussicht die Märkte.
Am Abend nach Börsenschluss ging der Fokus der Investoren dann weiter in Richtung Unternehmensberichte, denn mit Amazon, Apple und Intel legten gleich drei große Schwergewichte aus dem Tech-Sektor ihre Quartalsberichte vor. Damit dürfte der Höhepunkt der aktuellen Berichtssaison erreicht sein.
Während der Online-Händler Amazon dabei deutlich besser als erwartet berichtete und die Aktie nachbörslich auf Klettertour ging, enttäuschte Chipproduzent Intel. Denn Intel hat nach einem Umsatzeinbruch und roten Zahlen im vergangenen Quartal seine Jahresziele kassiert. Der Chipriese rechnet mit weniger Umsatz und Gewinn als noch vor drei Monaten.
Anleger ließen die Aktie im nachbörslichen Handel um mehr als zehn Prozent fallen. Der Umsatz von Intel fiel in dem Anfang Juli abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal im Jahresvergleich um 22 Prozent auf 15,3 Milliarden Dollar (15 Mrd Euro). Unterm Strich gab es einen Verlust von 454 Millionen Dollar nach einem Gewinn von gut fünf Milliarden Dollar ein Jahr zuvor. Ein Auslöser war der Rückgang der Erlöse im PC-Geschäft um ein Viertel auf 7,7 Milliarden Dollar, wie Intel mitteilte.
Für das gesamte Jahr senkte Intel nun die Umsatzprognose auf 65 bis 68 Milliarden Dollar von zuvor 76 Milliarden Dollar. Auch der bereinigte Gewinn pro Aktie wird nun deutlich niedriger erwartet. Die Zahlen verfehlten die Erwartungen der Analysten deutlich.
Apple meistert die Herausforderungen durch Lieferkettenprobleme und die galoppierende Inflation. Im abgelaufenen Quartal stiegen die Erlöse um zwei Prozent auf 83 Milliarden Dollar, wie der iPhone-Hersteller ebenfalls nach US-Börsenschluss mitteilte. Das lag über den Erwartungen von Analysten. Der Gewinn lag bei 1,20 Dollar je Aktie ebenfalls etwas höher als prognostiziert.
Die Aktie kletterte nachbörslich mehr als drei Prozent. Finanzchef Luca Maestri sagte, die Nachfrage nach iPhones habe sich nicht abgeschwächt. Im Vorfeld waren Sorgen aufgekommen, dass die Kunden wegen der hohen Inflation bei ihren Anschaffungen vorsichtiger sein würden. Allerdings wirke sich der Wirtschaftseinbruch auf die Werbeeinnahmen aus sowie auf die Verkäufe von Accessoires, zu denen Apple Produkte wie Kopfhörer und AirTags zählt, sowie den Lautsprecher Home Pod.
Derzeit geht es Schlag auf Schlag an der Börse. Kaum ein Handelstag, an dem die Investoren neben der Zahlenflut aus dem Unternehmenssektor nicht mit Spannung auch auf neue Daten zur allgemeinen Wirtschaftslage warten. Nach dem wie erwartet ausgefallenen Zinsentscheid der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) am Vorabend standen heute die deutschen Inflationsdaten aus dem Juli im Mittelpunkt. Von ihnen ging vorsichtige Zuversicht aus.
Der DAX, der im Handelsverlauf mehrfach das Vorzeichen gewechselt hat, drehte am Nachmittag endgültig ins Plus, legte 0,88 Prozent zu und schloss am Tageshoch bei 13.281 Punkten. Im Tagestief lag der deutsche Leitindex noch bei 13.091 Punkten. Damit hat der Index erneut die Marke von 13.000 Punkten behauptet und baut damit relative Stärke auf.
Die Investoren reagierten damit erleichtert auf die Tatsache, die deutsche Inflation im Juli zum Stehen gekommen ist. Denn die Verbraucherpreise stiegen im Vorjahresvergleich um voraussichtlich 7,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am frühen Nachmittag mitteilte. Im Juni hatte die Inflationsrate 7,6 Prozent im Vorjahresvergleich betragen. Experten führten dies auch auf den Anfang Juni eingeführten Tankrabatt und das 9-Euro-Ticket zurück. Beide Maßnahmen enden im August.
Bei der genaueren Betrachtung der Inflationsentwicklung zeigt sich, dass auch im Juli besonders die Energie mit einem Preisanstieg von 35,7 Prozent im Vorjahresvergleich teurer wurde. Aber auch die Preise von Nahrungsmitteln stiegen stark.
"Der Inflationsausblick bietet positive und negative Aspekte. Zu den positiven Aspekten zählt, dass die Ölpreise seit Mitte Juni im Trend fallen. Zu den negativen Aspekten gehört, dass Gas- und Strompreise regelrecht nach oben schießen. Auch wenn der Griff zum Zapfhahn an der Tankstelle nicht mehr ganz so stark schmerzt, die Anpassung der Strom- und Gasabschläge steht erst noch bevor", kommentierte Thomas Gitzel von der VP Bank. Der Druck auf die EZB werde daher hoch bleiben, so der Experte weiter, der zum Jahresende ein Zinsniveau in der Eurozone von 1,5 Prozent prognostiziert.
Uneinig sind sich die Fachleute, ob der Gipfel der Inflationsentwicklung bereits erreicht ist. Davon geht das ifo-Institut auf Basis einer Unternehmensumfrage aus, LBBW-Ökonom Jens-Oliver Niklasch ist sich da nicht so sicher: "Ich würde noch nicht so weit gehen, dass wir den Hochpunkt erreicht haben." Es sei beispielsweise noch völlig unklar, wie sich die Energiekosten für die Verbraucher entwickelten.
Wie in den USA ging zudem auch hierzulande die Berichtssaison der Unternehmen weiter. Einige enttäuschende Firmenbilanzen trübten dabei die Kauflaune der Anleger, es gab aber auch Lichtblicke.
Im DAX verbuchten besonders die Aktien von Fresenius Medical Care (FMC) und dem Mutterkonzern Fresenius heftige Verluste. FMC verloren nach enttäuschenden Quartalszahlen dramatisch über 14 Prozent auf nur noch 37,25 Euro. Sie sind damit so billig wie seit Mai 2010 nicht mehr. Das Papier des Mutterkonzerns Fresenius brach um mehr als acht Prozent ebenfalls deutlich ein.
Fresenius senkte wegen der Probleme bei FMC die Prognose. Die Dialysetochter leidet unter einem verschärften Mitarbeitermangel in den USA, der zu Kapazitätsengpässen bei Gesundheitsdienstleistungen führen dürfte. Für das laufende Geschäftsjahr muss das Unternehmen deshalb deutliche Abstriche bei seiner Prognose machen. Darunter leidet auch der Mutterkonzern Fresenius.
Die Aktien der Deutsche Bank hingegen setzen ihre Klettertour nach den guten Quartalszahlen des Vortages weiter fort und gingen mit einem Plus von 3,7 Prozent knapp hinter der VW-Holding Porsche SE ins Ziel. Tagessieger führen den DAX an. Die Bank hatte einen überraschend hohen Gewinn ausgewiesen und die Markterwartungen dabei übertroffen.
Der Euro hat am Abend im späten Handel die Verluste eingegrenzt. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung im US-Handel mit 1,0191 US-Dollar gehandelt. Im europäischen Währungsgeschäft war der Euro bis auf 1,0114 US-Dollar gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0122 (Mittwoch: 1,0152) Dollar fest. Die Feinunze Gold wurde bei 1754 Dollar rund ein Prozent höher gehandelt.
Der Arbeitsmarkt in den USA hat sich in der vergangenen Woche schwächer entwickelt als erwartet. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fiel zwar um 5000 auf 256.000, wie das Arbeitsministerium am Nachmittag mitteilte. Analysten hatten im Schnitt allerdings nur mit 250.000 Anträge gerechnet. Zudem wurde der Vorwochenwert von 251.000 auf 261.000 nach oben revidiert.
Die Erstanträge sind ein kurzfristiger Indikator für die Entwicklung des Jobmarkts in der größten Volkswirtschaft der Welt. Die Lage auf dem Stellenmarkt gilt aber als vergleichsweise robust, worauf auch das seit längerer Zeit niedrige Niveau der Hilfsanträge hindeutet. Die US-Notenbank Fed orientiert sich bei ihrer Geldpolitik auch an der Lage auf dem Arbeitsmarkt. Derzeit steht aber die hohe Inflationsrate von mehr als neun Prozent im Mittelpunkt.
Die Ölpreise bleiben auf dem Vormarsch. Am Abend kostet ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent rund 1,0 Prozent mehr, am Mittag waren es schon 2,1 Prozent mehr als am Vortag gewesen.
Der Volkswagen-Konzern hat im ersten Halbjahr trotz anhaltender Lieferprobleme bei Mikrochips und harter Corona-Einschränkungen in China einen deutlichen Gewinnsprung hingelegt. Die Wolfsburger konnten das Ergebnis nach Steuern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um etwas mehr als ein Viertel auf insgesamt 10,6 Milliarden Euro steigern. Der Absatz von Elektroautos zog weiter an. Die Anleger waren zufrieden, VW Vorzüge gehörten zu den größten DAX-Gewinnern.
Engpässe bei wichtigen Zulieferern haben die Produktionspläne von Airbus durchkreuzt. Der weltgrößte Flugzeughersteller rechnet deshalb in diesem Jahr nur noch mit der Auslieferung von 700 statt 720 Verkehrsflugzeugen, wie er gestern Abend in Toulouse mitteilte. Auch danach dürfte der Produktionsausbau bei den gefragten Mittelstreckenjets aus der A320neo-Familie langsamer vorankommen.
Der Rückzug aus Russland kostet den weltgrößten Industriegase-Konzern Linde fast eine Milliarde Dollar. Im zweiten Quartal seien Sonderbelastungen von 993 Millionen Dollar verbucht worden, die zum größten Teil auf Abschreibungen und Entkonsolidierungseffekte der russischen Töchter zurückzuführen seien, teilte der deutsch-amerikanische DAX-Konzern heute mit. Das sei zunächst nur ein Bilanzeffekt. Seit Juli werden die Umsätze nicht mehr bilanziert. Von dem Rückzug betroffen ist vor allem der Anlagenbau, der in Pullach bei München sitzt.
Im zweiten Quartal brach das Ergebnis aus dem fortgeführten Geschäft wegen des Russland-Rückzugs auf 372 (Vorjahr 840) Millionen Dollar ein. Bereinigt um Sondereffekte wäre es laut Linde um elf Prozent auf 1,57 Milliarden Dollar gestiegen. Mit 3,10 Dollar je Aktie übertraf das bereinigte Ergebnis, das Linde als Erfolgsmaßstab nimmt, die eigene Prognose von 2,90 bis 3,00 Dollar. Der Umsatz sei zwischen April und Juni um zwölf Prozent auf 8,46 Milliarden Dollar gestiegen, zum größten Teil aufgrund von Preiserhöhungen.
Für das Gesamtjahr schraubte Linde die Erwartungen erneut leicht nach oben, obwohl das Russland-Geschäft herausfällt: Der Gewinn je Aktie soll zwischen 11,73 und 11,93 (bisher 11,65 bis 11,90) Dollar liegen, das wären zehn bis zwölf Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Der Baustoffkonzern HeidelbergCement geht wegen stark steigender Kosten für Energie, Rohstoffe und Fracht von einem Gewinnrückgang im Gesamtjahr aus. Beim Umsatz werde weiterhin ein starker Anstieg erwartet, beim Betriebsergebnis aber ein leichter Rückgang statt eines leichten Anstiegs gegenüber dem Vorjahr, teilte das DAX-Unternehmen heute mit.
Gestiegene Frachtraten haben der Container-Reederei Hapag-Lloyd im ersten Halbjahr einen Gewinnanstieg beschert und den Vorstand für 2022 nochmals zuversichtlicher gestimmt. Es sei davon ausgehen, dass auch das zweite Halbjahr über den bisherigen Erwartungen liegen werde, teilte Hapag-Lloyd mit. Daher rechne das Management nun für 2022 mit einem operativen Ergebnis (Ebit) zwischen 16,3 und 18,2 Milliarden Euro.
Das Unternehmen Siemens Energy hat erneut die russische Darstellung zurückgewiesen, für Verzögerungen bei der Lieferung einer wichtigen Turbine zum Betrieb der Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 verantwortlich zu sein. Der Transport der Turbine könne sofort starten, sagte ein Sprecher von Siemens Energy gestern Abend. Alle erforderlichen Dokumente für die Ausfuhr lägen vor. Was hingegen fehle, seien erforderliche Zolldokumente für den Import nach Russland. "Diese Informationen können von niemand anderem als Gazprom bereitgestellt werden."
Beim Münchner Spezialchemie-Konzern Wacker Chemie brummt das Geschäft trotz hoher Energiekosten und Preiserhöhungen. Das Familienunternehmen hob seine Umsatz- und Ergebnisprognosen für das laufende Jahr deutlich an. Der Umsatz soll nun auf 8,0 bis 8,5 Milliarden Euro steigen; im Mai hatte Wacker das Umsatzziel bereits auf 7,5 Milliarden Euro erhöht. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll auf 1,8 bis 2,3 Milliarden Euro klettern. Zuletzt hatte der Konzern einen Ebitda-Rückgang auf 1,2 bis 1,5 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.
Der Lkw- und Zugzulieferer Knorr-Bremse blickt wegen Russland und China zurückhaltender auf die Gewinnentwicklung im Gesamtjahr. Die operative Ebit-Marge (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) werde bei 10,5 bis 12 Prozent liegen, teilte das Unternehmen gestern Abend mit. Bisher hatte das Unternehmen mit 12,5 bis 14 Prozent gerechnet. Der Umsatz soll 6,9 bis 7,2 Milliarden Euro erreichen. Damit wurde das untere Ende der Spanne um 100 Millionen Euro angehoben.
Die Volkswagen-Nutzfahrzeug-Holding Traton steht wegen Lieferengpässen und höheren Beschaffungspreisen unter Druck. Trotz eines Umsatzanstiegs um knapp ein Drittel auf 18 Milliarden Euro sank das bereinigte operative Ergebnis im ersten Halbjahr um 29 Prozent auf 798 Millionen Euro, wie die Dachgesellschaft für die Lkw-Marken MAN und Scania mitteilte.
Aus dem Ölsektor berichteten mit Shell, Repsol und Totalenergies gleich mehrere europäische Unternehmen über steigenden Gewinne. Vor allem die gestiegenen Ölpreise haben den Unternehmen im vergangenen Quartal dabei Milliardengewinne in die Kassen gespült. Shell will zusätzlich zur Dividende eigene Aktien im Volumen von sechs Milliarden Dollar zurückkaufen.
Höhere Preise und eine zunehmende Nachfrage nach teurem Schnaps haben den britischen Spirituosenhersteller Diageo im vergangenen Geschäftsjahr beflügelt. Der Umsatz legte um etwas mehr als ein Fünftel auf 15,5 Milliarden britische Pfund (18,4 Mrd Euro) zu, wie der Hersteller von Marken wie Johnnie Walker Whisky, Tanqueray Gin, Guinness Bier oder Baileys am Donnerstag in London mitteilte. Der operative Gewinn zog um 18 Prozent auf 4,4 Milliarden Pfund an. Das Unternehmen schnitt damit etwas besser ab, als Experten erwartet hatten.
Der Facebook-Konzern Meta hat die rückläufigen Werbebudgets rund um den Globus zu spüren bekommen und den ersten Umsatzrückgang seit seinem Börsengang 2012 kassiert. Im zweiten Quartal fielen die Erlöse leicht um ein Prozent auf 28,8 Milliarden Dollar. Damit lag der Umsatz noch unter den Erwartungen von Analysten, die nach den Problemen von Snap und Twitter bereits ein schwaches Quartal prognostiziert hatten.
Pharmariese Pfizer erhöhte derweil nach einem starken Geschäft im zweiten Quartal die Ziele für das Wachstum und den Gewinn im Gesamtjahr. Im vergangenen Quartal profitierte Pfizer wie zuletzt von einer starken Nachfrage nach dem gemeinsam mit der deutschen Biotechfirma BioNTech vermarkteten Corona-Impfstoff Comirnaty. Zudem zog die Nachfrage nach der Corona-Pille Paxlovid, die einen schweren Verlauf der Krankheit verhindern soll, weiter an.
Trotz hoher Inflation verdient der US-Finanzkonzern Mastercard dank florierender Kreditkartenumsätze weiter glänzend. Im zweiten Quartal legte der Nettogewinn im Jahresvergleich um 10 Prozent auf 2,3 Milliarden US-Dollar (2,26 Milliarden Euro) zu, wie der Visa-Rivale heute mitteilte. Die Erlöse stiegen um 21 Prozent auf 5,5 Milliarden Dollar.
"Der steigende Inflationsdruck hat die Konsumausgaben insgesamt noch nicht deutlich beeinträchtigt, aber wir werden dies genau im Blick behalten", erklärte Mastercard-Chef Michael Miebach. Der Kreditkarten-Riese profitierte zuletzt vor allem davon, dass sich der internationale Reiseverkehr nach dem Einbruch in der Corona-Pandemie erholte. So nahm das grenzüberschreitende Zahlungsvolumen um 58 Prozent zu.
Der zweitgrößte US-Autohersteller Ford hat im zweiten Quartal trotz widriger Umstände einen kräftigen Umsatzsprung geschafft. Die Erlöse nahmen im Jahresvergleich um 50 Prozent auf 40,2 Milliarden Dollar zu, wie das Unternehmen gestern nach US-Börsenschluss mitteilte. Unter dem Strich verdiente Ford 667 Millionen Dollar, rund 19 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Die weltgrößte Bierbrauerei AB Inbev hat im zweiten Quartal dank höherer Preise für die eigenen Produkte besser abgeschnitten als erwartet. Der Umsatz sei um gut neun Prozent auf 14,8 Milliarden US-Dollar gestiegen, teilte der im EuroStoxx 50 notierte Konzern heute mit. Das Unternehmen, das unter anderem Marken wie Budweiser, Beck's und Stella Artois herstellt, bestätigte zudem seine Prognose.
Die starke Position im Smartphone-Markt beflügelt das Geschäft des Chipkonzerns Qualcomm. Im Ende Juni abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 36 Prozent auf 10,9 Milliarden Dollar. Der Gewinn sprang sogar um 84 Prozent auf 3,73 Milliarden Dollar, wie Qualcomm gestern Abend nach US-Börsenschluss mitteilte.
Der südkoreanische Technologieriese Samsung Electronics hat wie angekündigt dank der robusten Nachfrage nach Speicherchips im zweiten Quartal den höchsten Quartalsgewinn seit vier Jahren eingefahren. Von April bis Juni kletterte das Betriebsergebnis im Vorjahresvergleich um zwölf Prozent auf 14,1 Billionen Won (10,57 Milliarden Euro).
Steigende Kosten für Rohstoffe, Energie und Transport setzen dem Nahrungsmittelriesen Nestlé zu. Der Hersteller von Vittel, Nespresso, Maggi und KitKat senkte angesichts der höheren Ausgaben den Ergebnis-Ausblick leicht und stellte nur noch eine operative Marge von rund 17 Prozent in Aussicht. Bisher hatte der Schweizer Konzern 17,0 bis 17,5 angepeilt.