Dow legt kräftig zu Starker Wochenstart an der Wall Street
An der Wall Street herrscht vor wichtigen Inflationsdaten und Notenbankentscheidungen Optimismus. Der Dow Jones schließt mit Gewinnen. Ob die Hoffnungen berechtigt sind, wird sich in den nächsten Tagen zeigen.
An der Wall Street haben zum Wochenstart die Optimisten das Ruder übernommen: Der Dow Jones steigt um 1,6 Prozent auf 34.005,04 Punkte. Die Technologiewerte des Nasdaq 100 gewinnen 1,2 Prozent auf 11.706,439 Zähler. Der marktbreite S&P 500 geht um 1,4 Prozent fester auf 3.990,59 Punkten aus dem Handel. Wie nachhaltig die Kursgewinne sind, dürfte sich bereits morgen erweisen.
Schließlich befassen sich die Investoren gedanklich längst mit der ganzen Reihe von wichtigen Terminen, die in den kommenden Tagen anstehen: "Mit US-Inflationsdaten am morgigen Dienstag, dem Fed-Zinsentscheid am Mittwoch, der EZB-Sitzung am Donnerstag und dem großen Verfall an den Terminmärkten am Freitag steht vor den traditionell ruhigen Weihnachtsferien noch eine letzte, vermutlich sehr schwankungsintensive Woche bevor", schreiben die Marktexperten von Index Radar.
"Es ist die letzte wichtige Woche des Jahres, nach dieser Woche gibt es keine echten Katalysatoren mehr. Wenn der Verbraucherpreisindex eine gedämpfte Zahl ist, können wir loslegen und unsere Jahresendrally starten", sagte Patrick Spencer, Aktienexperte bei der Investmentbank Baird unter Bezugnahme auf die morgigen US-Inflationsdaten.
Aber das Enttäuschungspotenzial ist groß: Unerwartet hohe Verbraucherpreise würden die Investoren wahrscheinlich vom Aktienkauf abhalten. "Kommt die US-Inflationsrate höher als erwartet herein, dann bestünde die Angst der Händler darin, dass die Fed den Zinserhöhungszyklus preislich und zeitlich ausdehnt", warnt Marktexperte Robert Rethfeld von Wellenreiter-Invest.
Und sollte Fed-Chef Jerome Powell doch stärker an der Zinsschraube drehen oder mit Blick auf kommende Sitzungen falkenhafter argumentieren, als es zuletzt am Markt erwartet worden war, könnte dies eine mögliche Weihnachtsrally ebenfalls im Keim ersticken.
Zuvor hatte der DAX mit einem Abschlag von 0,5 Prozent auf 14.306,63 Punkten geschlossen. Auch hier waren die kommenden Termine das entscheidende Thema: "Wie das Kaninchen vor der Schlange erstarrt der Aktienmarkt vor den anstehenden Terminen dieser Woche", beschreibt Konstantin Oldenburger, Marktanalyst bei CMC Markets, die Situation. Spätestens ab morgen Nachmittag habe die Woche das Potenzial, eine der wichtigsten des Börsenjahres zu werden, so der Fachmann.
Der Börsentag sei "so etwas wie die Ruhe vor dem großen Sturm" gewesen, resümierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. So dürften Altmann zufolge die Anleger erst einmal starke Nerven brauchen, bevor es dann in der letzten Woche vor Weihnachten ruhig werden sollte.
Die Ölpreise haben zuletzt deutlich zugelegt. Am Rohölmarkt scheint nach den Preisabschlägen der vergangenen Wochen eine Gegenbewegung eingesetzt zu haben. Hintergrund für die jüngste Talfahrt waren vor allem die trüben Aussichten für die globale Konjunktur, was vorrangig an den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs liegt.
Für etwas Optimismus hat zuletzt zwar China gesorgt, indem die Volksrepublik von ihrer strikten Corona-Politik abweicht. Allerdings baut sich dort bereits eine starke Infektionswelle auf, die laut chinesischen Presseberichten zu überfüllten Krankenhäusern führt.
Der US-Pharmakonzern Pfizer hält bis 2030 jährliche Einnahmen von zehn bis 15 Milliarden Dollar durch Impfstoffe auf Basis der mRNA-Botenstofftechnologie wie den mit zusammen mit Biontech vermarkteten Covid-Impfstoff für möglich. Bis zu sechs Milliarden Dollar Umsatz pro Jahr verspricht sich Pfizer von seinen Medikamenten gegen Migräne, wie der Konzern mitteilte.
Nestle hat den Bau einer neuen Nudelfabrik in der Westukraine angekündigt. Das Volumen der Investition beläuft sich auf 40 Millionen Franken. Der Nahrungsmittelkonzern baut die Fabrik in der im Westen der Ukraine gelegenen Oblast Wolyn. In der gesamten Region will Nestlé damit 1500 Personen beschäftigen. Die Fabrik in der Nähe der Ortschaft Smolyhiw soll die Ukraine wie auch den europäischen Markt beliefern. Neben dem weiteren Ausbau des Geschäfts in der Ukraine sei die Investition auch ein Beitrag zur Stützung der Wirtschaft in der Ukraine, hieß es weiter.
Die Van-Sparte von Mercedes-Benz baut ihr erstes reines Elektro-Transporterwerk in Polen - zunächst aber ohne den Wunschpartner Rivian. Die Entscheidung sei für den seit 2019 bestehenden Mercedes-Standort Jawor gefallen. "Wir wollen mehr als eine Milliarde Euro in den kommenden Jahren investieren", erklärte Spartenchef Geisen.
Der Baustoffkonzern Heidelberg Materials übernimmt in Großbritannien die auf Bauschutt-Wiederverwertung spezialisierte Firma Mick George Group. Zum Kaufpreis machte de DAX-Konzern keine Angaben. Mick George sei mit einem Jahresumsatz von rund 220 Millionen Pfund Marktführer im Osten Großbritanniens.
Der Technologiekonzern SAP schiebt den einstigen Hoffnungsträger Business ByDesigns womöglich aufs Abstellgleis. Ab dem zweiten Quartal 2023 würden für die Mittelstandssoftware keine neuen Funktionen mehr entwickelt, berichtete das "Handelsblatt".
Die indische Fluggesellschaft Air India steht Insidern zufolge kurz vor einer Bestellung historischen Ausmaßes bei Airbus und Boeing. Air India könnte in den nächsten Tagen bei den beiden konkurrierenden Flugzeugbauern bis zu 500 Jets für eine Summe von über 100 Milliarden Dollar ordern, hieß es gestern aus Branchenkreisen.
Die verlängerte Laufzeit für das Atomkraftwerk Neckarwestheim II verzögert die Rückbaupläne des Betreibers EnBW erheblich. Die Verzögerung betrage voraussichtlich mehrere Monate, eventuell sogar deutlich mehr als ein Jahr, sagte der Geschäftsführer der Kernkraftsparte, Jörg Michels.
Am neuen LNG-Anlandeterminal in Wilhelmshaven soll am 22. Dezember zum ersten Mal Gas ins deutsche Erdgasnetz fließen. Dies geht aus einer im Internet veröffentlichten Marktmitteilung des Gasimporteurs Uniper hervor. Das Düsseldorfer Unternehmen betreibt das Terminal.
Im Rahmen einer technischen Kooperation steigt Microsoft bei der LSE ein. Der Softwarekonzern übernehme vier Prozent der Anteile, teilte der britische Börsenbetreiber mit. Die Vereinbarung sei Teil eines Zehn-Jahres-Vertrags, um die Daten-Plattform des Deutsche Börse-Rivalen in die Cloud zu überführen.
Der französische Pharmakonzern Sanofi will nicht in einem möglichen Bietergefecht um das US-Biotechunternehmen Horizon Therapeutics mitmischen. Sanofi plane keine Offerte für Horizon, teilte das Unternehmen gestern Abend mit. Damit ist der US-Konzern Amgen der einzige verbleibende Bieter für die an der Börse mit rund 18 Milliarden Dollar bewertete Horizon.
Ein von BioNTech und Pfizer entwickelter Kombinationsimpfstoff, mit dem künftig gleichzeitig gegen Covid-19 und Grippe geimpft werden könnte, ist von der US-Arzneimittelbehörde FDA in ein beschleunigtes Zulassungsverfahren aufgenommen worden.