Steigende Rentenrenditen Viel Nervosität an der Wall Street
Die US-Börsen haben nach den jüngsten Gewinnes heute leichter tendiert. Höhere Rentenrenditen sorgten dabei für Verunsicherung. Immer mehr gerät zudem die Berichtssaison der Unternehmen in den Fokus.
Die großen US-Aktienindizes haben zur Wochenmitte leichter geschlossen. Wie zuvor schon in Europa endete damit eine zweitägige Zwischenerholung, die den Indizes zum Teil deutliche Gewinne beschert hatte. Der Leitindex Dow Jones der Standardwerte hielt sich dabei am besten. Er schloss am Ende bei 30.423 Punkten um 0,33 Prozent schwächer. Er behauptete damit die zuletzt wieder zurückgewonnene Marke von 30.000 Punkten.
An der Technologiebörse Nasdaq schnitt der Auswahlindex Nasdaq 100 mit minus 0,4 Prozent besser ab als der Composite-Index, der 0,85 Prozent nachgab. Der marktbreite S&P-500-Index ging bei 3695 Zählern um 0,67 Prozent leichter aus dem Handel.
"Der Markt gönnt sich eine Verschnaufpause", sagte Peter Tuz vom Vermögensverwalter Chase Investment Counsel. Es handele sich um eine Kombination aus einer Pause nach der Rally und Sorgen über die Inflation sowie die vorsichtigen Prognosen mancher Unternehmen.
Gleichzeitig sehne man sich nach guten Nachrichten oder anderen Katalysatoren, die die Volatilität stoppen könnten, schrieb Analyst Konstantin Oldenburger vom Online-Broker CMC Markets. "Es ist die Unsicherheit darüber, ob die Renditen in den USA so langsam aber sicher ihren Hochpunkt erreichen und der Aktienmarkt im Gegenzug seinen noch brüchigen Boden festigen kann oder sich am Ende doch wieder nur der Abwärtstrend seit Jahresbeginn fortsetzt."
Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen kletterte mit 4,1 Prozent und damit auf das Niveau zu Zeiten der Finanzkrise im Jahr 2008. Bereits im europäischen Handel hatten die Renditen wieder angezogen, nachdem Verbraucherpreisdaten aus der Eurozone und aus Großbritannien auf einen weiterhin hohen Inflationsdruck hingedeutet hatten. Zuletzt wurde bekannt, dass im September in Kanada die Preise stärker als erwartet gestiegen waren. Dies deutet darauf hin, dass sich die Notenbanken weiterhin mit deutlichen Zinserhöhungen gegen die hohe Teuerung stemmen dürften.
Die Sorgen der Anleger verstärkten sich, nachdem Daten einen Rückgang der Baubeginne im September um 8,1 Prozent zeigten - ein Zeichen, dass die US-Wirtschaft an Schwung verliert. Zweijährige Staatsanleihen rentierten ebenfalls höher bei 4,54 Prozent.
Die konjunkturellen Schwächesignale belasteten wiederum besonders die hochbewerteten Wachstumsaktien aus dem Tech-Sektor. Die Papiere von Amazon, der Google-Mutter Alphabet und des Grafikkarten-Herstellers Nvidia fielen zum Teil deutlicher. Eine steigende Inflation und höhere Zinsen entwerten Experten zufolge zukünftige Gewinne dieser wachstumsstarken Firmen.
In den USA ist die Wirtschaft der Notenbank Federal Reserve (Fed) zufolge zuletzt insgesamt leicht gewachsen. Die Bedingungen seien jedoch unterschiedlich in den Branchen und Bezirken gewesen, teilte die US-Notenbank in ihrem am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturbericht "Beige Book" mit. In einigen Regionen habe es einen Stillstand gegeben, in anderen sogar einen Rückgang. Der Ausblick habe sich verdüstert, hieß es weiter in dem Bericht, der auf Wirtschaftskontakten aus den Regionen fußt.
Die Befragten machten sich zunehmend Sorgen, weil die Nachfrage zurückgehe. Der Preisdruck sei insgesamt hoch geblieben, in etlichen Bezirken sei es jedoch zu einem leichten Rückgang gekommen. Die US-Wirtschaft ist nach Einschätzung der US-Notenbank zuletzt nur mäßig gewachsen.
Der Bericht ist ein weiteres Puzzle-Teil bei der Beurteilung, ob die Fed sich mit weiterhin aggressiven Zinserhöhungen gegen die hohe Inflation stellen wird, oder ob sie womöglich eine gemäßigtere Gangart einschlagen kann. Für die Märkte ist eine weitere Zinserhöhung um 75 Basispunkte durch die Fed im November bereits ausgemachte Sache.
Auch von der Europäischen Zentralbank (EZB) wird in Anbetracht einer Euro-Inflation von fast zehn Prozent auf ihrer Sitzung am 27. Oktober eine Erhöhung um weitere 75 Basispunkte erwartet. Die Inflation in der Eurozone wurde für den September in einer zweiten Schätzung vom Statistikamt Eurostat heute von 10,0 auf 9,9 Prozent leicht nach unten korrigiert. Der aktuelle EZB-Leitzins liegt bei 1,25 Prozent und damit deutlich unter dem Niveau in den Vereinigten Staaten (3,0 bis 3,25 Prozent).
Mehr und mehr rücken derzeit auch neue Unternehmensergebnisse in den Fokus der Anleger, die Berichtssaison kommt in Fahrt. Stürmisch begrüßt wurden dabei die Geschäftszahlen des Videostreaming-Dienstes Netflix, die bereits gestern nach Börsenschluss veröffentlicht wurden. Netflix hat im dritten Quartal dank erfolgreicher Serien wesentlich besser abgeschnitten als erwartet. Im Vierteljahr bis Ende September verbuchte der Streaming-Riese unterm Strich 2,4 Millionen neue Bezahlabos. Damit erreichte Netflix im Jahresvergleich ein Nutzerwachstum von 4,5 Prozent und übertraf sowohl die eigene Prognose von einer Million Neukunden als auch die des Finanzmarktes deutlich.
Zuversicht macht sich zudem in der amerikanischen Luftfahrtbranche breit. Die US-Fluggesellschaft United Airlines rechnet dank anhaltend guter Geschäfte erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie mit einer höheren operativen Marge als 2019.
Das teilte der Konzern ebenfalls am Dienstagabend mit. So steigen die Papiere der Airline um über 6,0 Prozent. Auch Star-Alliance-Kooperationspartner Lufthansa gewann im Sog von United Airline, die Aktie stieg im MDAX über 1,3 Prozent.
Tesla-Aktien geben nachbörslich an der Nasdaq nach, nachdem der E-Autobauer zwar mehr verdient hat, beim Umsatz im dritten Quartal aber hinter den Erwartungen zurückblieb. Unterm Strich verdiente der Elektroautobauer in den drei Monaten bis Ende September trotz hoher Inflation und weltweiter Konjunktursorgen 3,29 Milliarden Dollar (3,38 Milliarden Euro) und damit mehr als doppelt so viel wie vor einem Jahr.
Die Erlöse nahmen um 56 Prozent auf 21,45 Milliarden Dollar zu, blieben aber unter den Markterwartungen. Analysten hatten mit einem Umsatz von knapp 22 Milliarden Dollar gerechnet. Das Unternehmen von Tech-Milliardär Elon Musk lieferte im vergangenen Vierteljahr knapp 344.000 E-Autos aus und schaffte damit eine neue Bestmarke.
Trotzdem ist ungewiss, ob der Konzern sein ambitioniertes Ziel erreichen kann, die Auslieferungen 2022 gegenüber dem Vorjahr um 50 Prozent zu steigern. Dafür müsste Tesla im Gesamtjahr auf über 1,4 Millionen Fahrzeuge kommen und im Schlussquartal mehr als eine halbe Million Autos an die Kundschaft bringen. Tesla erklärte, dass die Wachstumsrate von verschiedenen Faktoren abhänge, unter anderem der Verfügbarkeit von Bauteilen und der Stabilität der Lieferketten.
Nach zwei stürmischen Gewinntagen ging es heute an der Börse deutlich ruhiger zu. Der DAX beendete den Handel bei unstetem Verlauf und nach mehreren Vorzeichenwechseln letztlich bei 12.741 Punkten, ein leichter Tagesverlust von 0,19 Prozent. Das Tageshoch lag bei 12.819, das Tief bei 12.705 Zählern. Damit ist der mächtige Zwischenspurt von rund 700 Punkten seit Anfang der Woche erst einmal zum Halten gekommen, was aber nach einer solchen Bewegung nicht ungewöhnlich ist. Neben dem Warten auf das Beige Book standen einige Unternehmensergebnisse im Fokus der Investoren.
"Ohne Nachrichten oder andere Katalysatoren warten die Märkte in dieser Woche mit einer sehr hohen Volatilität auf", schrieb Analyst Konstantin Oldenburger vom Online-Broker CMC Markets. Von den Unternehmen erhofften sie sich etwa überraschend robuste Quartalsergebnisse. "Auffällig ist andererseits, dass diejenigen, die die Erwartungen nicht erfüllen, vom Markt deutlich abgestraft werden."
Für eine nachhaltige Bodenbildung an den Aktienmärkten sei aber eine wirkliche Trendwende bei der Teuerungsrate vonnöten, sagte Analyst Christian Henke vom Broker IG.
Ihre Aufwärtsbewegung gegenüber dem Dollar in Richtung Parität scheint die Europäische Gemeinschaftswährung erst einmal abgebrochen zu haben. Der Euro notiert derzeit im US-Handel bei 0,9774 Dollar und damit rund 0,8 Prozent schwächer als gestern. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 0,9778 (Dienstag: 0,9835) Dollar fest.
Die deutsche Industrie verzeichnet trotz der sich eintrübenden Konjunktur einen Auftragsbestand in Rekordhöhe. Im August stieg der preisbereinigte Wert der vorliegenden Bestellungen um 0,3 Prozent im Vergleich zum Juli. Gemessen am Vorjahresmonat August 2021 gab es ein Plus von 11,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das Verarbeitende Gewerbe verzeichnete damit seit Februar 2022 jeden Monat einen neuen Höchststand an offenen Aufträgen.
Das Wohnungsbaugeschäft in den USA ist im September deutlich abgeflaut. Die Zahl der neu begonnenen Projekte fiel hochgerechnet auf das gesamte Jahr um 8,1 Prozent auf 1,439 Millionen, wie das Handelsministerium mitteilte. Im August waren es nach unten revidierten Zahlen 1,566 Millionen. Ökonomen hatten für September lediglich einen Rückgang auf lediglich 1,475 Millionen erwartet. Die Zahl der Baugenehmigungen stieg zugleich - und zwar um 1,4 Prozent auf annualisiert 1,564 Millionen.
Der Baubranche macht zu schaffen, dass mit den steigenden Zinsen auch die Hypotheken teurer werden. Die kräftig gestiegenen Preise für Holz und Baumaterialien sorgen für zusätzlichen Kostendruck.
Auch am Ölmarkt blicken die Anleger heute Richtung Vereinigte Staaten. Der von der Regierung im März angekündigte Verkauf von 180 Millionen Barrel Rohöl (rund 29 Milliarden Liter) aus der eigenen strategischen Reserve ist fast abgeschlossen. Damit wollen die USA den Weltmarktpreis tendenziell drücken. Aber auch Sorgen wegen einer sinkende Kraftstoff-Nachfrage in China wegen der schwächelnden Konjunktur belasten den Ölpreis. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostet derzeit 90,75 Dollar, ein Plus von 0,7 Prozent.
Die Aktie des Laborausrüsters Sartorius ist heute im DAX dramatisch auf Tauchstation gegangen und verlor am Ende über 18 Prozent an Wert. Damit stand sie klar am Indexende.
Sartorius hat in den ersten neun Monaten trotz Kostensteigerungen und Währungsbelastungen zwar Umsatz und Ergebnis deutlich gesteigert. Bei einem Umsatzplus von 16,6 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro legte das operative Ergebnis (Ebitda) um 21,4 Prozent auf 1,05 Milliarden Euro zu. Für das Gesamtjahr erwartet Vorstandschef Joachim Kreuzburg aber nur ein Umsatzplus am unteren Rand der prognostizierten Bandbreite von 15 bis 19 Prozent, was an der Börse gar nicht gut ankam. Die operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) soll unverändert bei etwa 34 Prozent liegen.
Aktien des Bad Homburger Gesundheitskonzerns Fresenius und dessen Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care (FMC) standen an der DAX-Spitze. Denn der US-Hedgefonds Elliott ist Insidern zufolge als Aktionär beim Gesundheitskonzern Fresenius eingestiegen. Dem Fonds des aktivistischen Investors Paul Singer gehe es möglicherweise darum, die komplexen Strukturen des Konzerns zu entwirren, berichtete heute die Nachrichtenagentur Bloomberg und berief sich dabei auf mit der Sache vertraute Personen.
Noch habe Elliott nicht die meldepflichtige Schwelle von drei Prozent der Fresenius-Anteile überschritten. Der Hedgefonds und der Konzern wollten sich auf Nachfrage der Agentur nicht zu der Angelegenheit äußern. Einige Aktionäre hatten die Struktur des Konzerns seit Längerem als zu komplex und ineffizient kritisiert. In den vergangenen fünf Jahren hatten die Aktien der Gesellschaft mehr als zwei Drittel ihres Werts eingebüßt, ohne dass das Management größere Veränderungen angestoßen hätte, um eine Wende einzuleiten.
Fresenius besteht aus vier Hauptgeschäftsfeldern: Neben der Krankenhauskette Helios und der Sparte Fresenius Kabi für intranvenöse Medikamente gehört dem Konzern eine Minderheitsbeteiligung an FMC sowie eine Mehrheitsbeteiligung an dem Unternehmen Vamed, das Gesundheitszentren baut und betreibt.
Nach jahrelangen Untersuchungen gegen den deutschen Pharmakonzern Merck wegen eines Schilddrüsen-Medikaments hat die französische Justiz nun ein Ermittlungsverfahren wegen "schwerer Täuschung" eingeleitet. Der Chef von Merck in Frankreich sei gestern von einem Gericht in Marseille angehört worden, teilte der französische Konzernteil heute mit. "Die Untersuchungsrichterin hat beschlossen, ein Ermittlungsverfahren gegen die Gesellschaft Merck wegen schwerer Täuschung einzuleiten", hieß es weiter.
Die Merck KGaA hatte 2017 die Zusammensetzung des Medikaments geändert. Der Wirkstoff blieb derselbe, aber es kamen andere Hilfsstoffe hinzu, um es stabiler zu machen. Dies führte bei vielen Patienten zu Nebenwirkungen wie Krämpfen, Kopfschmerzen, Schwindel und Haarausfall. Merck-Aktien verloren im DAX deutlich über vier Prozent
Die Gewinne der Deutschen Börse haben dank der höheren Marktvolatilität und dem Anstieg im Handel mit Gasprodukten die Prognosen der Analysten übertroffen. Der den Anteilseignern zurechenbare Gewinn sei im dritten Quartal auf 373 Millionen Euro gestiegen, teilte der Börsenbetreiber am Abend nach XETRA-Schluss mit. Das war ein Plus von 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Analysten hatten im Schnitt einen Zuwachs von 16 Prozent erwartet. Die Nettoerlöse nahmen demnach im dritten Jahresviertel um 30 Prozent auf 1,09 Milliarden Euro zu.
Aufgrund der Entwicklung auf den Finanzmärkten hob die Deutsche Börse erneut ihre Prognosen für das laufende Jahr an: Der Börsenbetreiber aus dem DAX rechnet nun mit einem Anstieg der Nettoerlöse auf mehr als 4,1 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll auf mehr als 2,3 Milliarden Euro zunehmen.
BMW investiert für den Bau von E-Autos in den USA 1,7 Milliarden Dollar in sein Werk in Spartanburg und in eine neue Batteriefabrik. Vorstandschef Oliver Zipse kündigte zugleich an, dass der japanische Zellenhersteller Envision AESC für die Belieferung von BMW eine Batteriezellfabrik in der Region bauen wird. Die jährliche Kapazität dieser Batteriezellfabrik betrage bis zu 30 Gigawattstunden.
Bis 2030 will BMW mindestens sechs vollelektrische SUV-Modelle in Spartanburg fertigen. Zur Vorbereitung werde eine Milliarde Dollar in das Werk im US-Staat South Carolina investiert, teilte der Konzern mit. Für weitere 700 Millionen Dollar baue BMW ein Montagezentrum für Hochvoltbatterien im nahe gelegenen Woodruff.
Der Autobauer will Batteriezellen grundsätzlich dort einkaufen, wo auch die Produktion stattfindet, und hat bereits vier Zellfabriken in Europa und in China angekündigt. Dafür wurden an die Partner CATL und EVE Energy Aufträge in zweistelliger Milliardenhöhe vergeben. BMW verzichtet auf eigene Zellfabriken, weil sich die Technik schnell weiterentwickelt und das für einen kleinen Autobauer angesichts der nötigen Summen eine Innovationsbremse wäre.
Im Fokus standen auch Siemens Energy, die höhere Gewinne am Ende allerdings nicht halten konnten und unverändert schlossen. Die Konzerntochter Siemens Gamesa hat eine Vereinbarung über den Bau von Offshore-Windanlagen über mehr als ein Gigawatt in Taiwan unterzeichnet. Die drei Projekte über insgesamt 1044 Megawatt seien der größte Auftrag für Seeanlagen in Taiwan bislang, teilte das Unternehmen mit. Im Auftrag enthalten sind zudem Serviceleistungen über 15 Jahre, mit Option auf Verlängerung auf 20 Jahre. Siemens Gamesa will dazu seine Produktion in Taiwan vergrößern.
Der weltgrößte Nahrungsmittelhersteller Nestlé ist in den ersten neun Monaten 2022 dank Preiserhöhungen kräftig gewachsen. Trotz Inflation waren Tierfutter, Nespresso-Kapseln und Süßigkeiten bei den Kunden weiter gefragt. Nestlé setzte von Januar bis September 69,1 Milliarden Franken um. Organisch, also Zukäufe und Wechselkursveränderungen herausgerechnet, betrug das Plus 8,5 Prozent. Dieses setzt sich zusammen aus Preiserhöhungen von 7,5 Prozent und Mengensteigerungen von 1,0 Prozent, wie der Konzern mitteilte.
Der niederländische Chipausrüster ASML hat im dritten Quartal besser abgeschnitten als erwartet und Rekordbestellungen in den Auftragsbüchern. Bei einem Umsatz von 5,8 Milliarden Euro erzielte der Konzern einen Quartalsgewinn von 1,7 Milliarden Euro und übertraf damit die Analystenschätzungen. Der Auftragseingang erreichte 8,9 Milliarden Euro. Trotz der Schwäche des Endmarktes für Speicherchips sei "die Nachfrage nach unseren Systemen insgesamt weiterhin stark", so Firmenchef Peter Wennink. Von den US-Sanktionen gegen chinesische Technologieunternehmen erwarte er für ASML keine großen Auswirkungen.
Laut einem Medienbericht verringert der Technologiekonzern nur wenige Wochen nach dem Produktstart die Herstellung des iPhone 14 Plus. Der US-Technologie-Konzern habe mindestens einem Zulieferer in China mitgeteilt, vorerst keine Teile mehr für dieses Modell zu produzieren, berichtet der Branchendienst "The Information" unter Berufung auf Insider. Wegen der schwächelnden Konjunktur und der gestiegenen Inflation sind Smartphone-Verkäufe weltweit rückläufig.
Der US-Konsumgüterhersteller und Henkel-Konkurrent Procter & Gamble spürt zunehmenden Gegenwind durch hohe Kosten für Rohstoffe, Material und Logistik sowie den starken Dollar. Das Unternehmen zeigte sich daher bei seiner Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 vorsichtiger.
So geht das Management nun vom unteren Ende der Ergebnisprognose aus, wie Procter & Gamble heute in Cincinnati mitteilte. Der Konsumgüterkonzern hat bislang ein Ergebnis je Aktie auf Vorjahresniveau und bestenfalls ein Wachstum von bis zu vier Prozent in Aussicht gestellt. Dabei geht das Management jetzt von Belastungen von 3,9 Milliarden Dollar vor Steuern für das Geschäftsjahr (per Ende Juni) aus. Ende Juli waren es noch rund 3,3 Milliarden Dollar.
Allein der starke Dollar schlage mit 1,3 Milliarden zu Buche, teure Rohstoffe belasteten mit 2,4 Milliarden Dollar, hieß es. Im ersten Geschäftsquartal (per Ende September) stiegen die Umsätze um ein Prozent auf 20,6 Milliarden Dollar, wie der Konzern mit bekannten Marken wie Ariel-Waschmittel, Pampers-Windeln oder Braun-Rasierer weiter mitteilte. Das Ergebnis je Aktie sank um zwei Prozent auf 1,57 Dollar. Damit schlug sich Procter & Gamble besser als von Analysten erwartet, die Aktie legte daher zu.
Die Google-Schwesterfirma Waymo nimmt das von chronischen Staus geplagte Los Angeles als nächste Stadt für ihren Robotaxi-Dienst ins Visier. Die autonomen Fahrzeuge sollen in den kommenden Monaten zunächst in einigen zentralen Bezirken der 13-Millionen-Metropole auf die Straßen kommen, wie Waymo heute ankündigte. Vorerst soll auch ein Mensch als Sicherheitsfahrer am Steuer sitzen.
In Phoenix im Bundesstaat Arizona sind die Waymo-Autos bereits komplett autonom unterwegs, in San Francisco ist der Robotaxi-Service im Aufbau. Waymo, das aus Googles Roboterauto-Programm entstand, gehört zu einer handvoll von Entwicklerfirmen, die sich mit autonomen Taxis etablieren wollen. Konkurrenten sind unter anderem die General-Motors-Tochter Cruise und die von Amazon gekaufte Firma Zoox.