Nach schwachen Konjunkturdaten Neue Verunsicherung an der Wall Street
An der Wall Street haben sich die Anlegerinnen und Anleger zugeknöpft gezeigt. Überraschend schwache Konjunkturdaten und Zahlen aus dem Tech-Sektor sorgten für Ernüchterung. Auch der DAX schloss schwächer.
An den US-Börsen ging es heute wie schon zuvor in Europa bei schwankendem Handelsverlauf abwärts. Zum Schluss notierte der Leitindex Dow Jones 0,98 Prozent schwächer bei 38.085 Zählern. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es 0,46 Prozent bergab, die Technologiebörse Nasdaq stand am Ende 0,64 Prozent unter ihrem gestrigen Schlusskurs, der Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 0,55 Prozent. Die großen Indizes haben sich jedoch im Handelsverlauf deutlich von ihren Tiefpunkten gelöst, das Tagestief im Dow lag bei 37.754 Punkten.
Anlegerinnen und Anleger rechnen aufgrund der nach wie vor zähen Inflation nicht mehr so schnell mit einer Zinswende. Angesichts der anhaltenden Hochzinspolitik der Notenbank verliert die US-Wirtschaft zudem deutlich an Schwung. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im ersten Quartal auf das Jahr hochgerechnet nur noch um 1,6 Prozent zu.
Im vierten Quartal war die weltgrößte Volkswirtschaft noch gut doppelt so stark um 3,4 Prozent gewachsen. Analysten hatten für den Jahresstart eine Rate von im Schnitt 2,5 Prozent erwartet. Hauptziel der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) ist es, die Inflation zu drücken, ohne die Wirtschaft zu belasten - dieses Ziel könnte nun ebenso wie das Zinsziel wackeln.
Damit kühlt der Wachstumsmotor stärker ab als von Expertinnen und Experten erwartet, die 2,4 Prozent erwartet hatten. An den Anleihemärkten stieg die Verzinsung der zehnjährigen US-Treasuries auf 4,70 Prozent von 4,65 Prozent.
"Die Wirtschaft wächst weiter, aber langsamer, und die Inflation ist immer noch zäh. Das bedeutet, dass die Fed im Juni wahrscheinlich keine Zinssenkung vornehmen wird, und für den Rest des Jahres besteht ein großes Fragezeichen", sagte Peter Cardillo, Chef-Marktökonom bei Spartan Capital Securities.
Im Blick der Anlegerinnen und Anleger stand außerdem der China-Besuch von US-Außenminister Antony Blinken. Laut US-Medienberichten sprach er unfaire Handelspraktiken der Volksrepublik an und habe einen fairen Wettbewerb sowie gleiche Bedingungen für in China tätige US-Firmen gefordert.
Nach der Hoffnung auf eine Wende im Aktienkurs von Tesla, der tags zuvor von den Visionen des Konzernchefs Elon Musk befeuert worden sei, herrsche "nach der Party heute Katerstimmung", kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets.
Denn die Visionen von Mark Zuckerberg, dem Chef der Facebook- und Instamutter Meta, schreckten ab. "Der eine will kostengünstigere E-Autos bauen und der andere die Nummer eins in Sachen Künstliche Intelligenz (KI) werden. Nur, dass Letzterer die Kosten dafür schon beziffert, während der Autobauer mit Details nicht herausrücken wollte."
Die Meta-Aktie, die vorbörslich noch rund 15 Prozent tiefer gelegen hatte, holte im Verlauf einen Teil ihrer Verluste wieder auf. Sie schloss aber trotzdem deutlich um 10,56 Prozent tiefer bei 441,38 Dollar. Gestern war die Aktie an der Nasdaq noch bei 493,50 Dollar aus dem Handel gegangen.
Das Gegenmodell zu Meta boten die Geschäftszahlen der beiden Tech-Giganten Microsoft und Alpahbet, deren Ergebnisse für das erste Quartal nachbörslich stürmisch gefeiert wurden.
So hat die anhaltend große Nachfrage nach Produkten mit Künstlicher Intelligenz (KI) Microsoft einen überraschend hohen Quartalsumsatz beschert. Die Erlöse stiegen um 17 Prozent auf 61,9 Milliarden Dollar, teilte der Software-Konzern am Abend mit. Analysten hatten lediglich mit einem Anstieg um 15 Prozent gerechnet. Der Gewinn kletterte unter dem Strich um ein Fünftel auf fast 22 Milliarden Dollar. Beides übertraf die Erwartungen von Experten.
Die Aktie des mit einem Börsenwert von rund drei Billionen Dollar wertvollsten Konzerns der Welt legte nachbörslich rund vier Prozent zu.
Die Google-Mutter Alphabet will trotz hoher Ausgaben für die Entwicklung Künstlicher Intelligenz (KI) will Milliarden an seine Aktionäre ausschütten. Das Unternehmen kündigte am Abend die erste Dividende der Firmengeschichte in Höhe von 0,20 Dollar je Aktie an. Außerdem will der Internet-Konzern zusätzliche eigene Aktien im Volumen von 70 Milliarden Dollar zurückkaufen. Alphabet-Titel stiegen daraufhin im nachbörslichen US-Geschäft um fast 13 Prozent.
Ähnlich wie beim Software-Konzern Microsoft verhalf der KI-Boom auch Alphabet zu einem überraschend deutlichen Umsatzschub. Die Konzernerlöse stiegen den Angaben zufolge auf 80,54 Milliarden Dollar. Analysten hatten lediglich mit 78,59 Milliarden Dollar gerechnet. Dabei wuchs die Cloud-Sparte, auf deren Rechnern die Google-KI "Gemini" läuft, mit einem Plus von 28 Prozent fast doppelt so stark wie der Gesamtkonzern.
Eine schleppende Nachfrage nach klassischen Prozessoren für PCs und Rechenzentren stimmt Intel vorsichtig. Der Chip-Hersteller stellte am Abend für das laufende Quartal einen Umsatz von 12,5 bis 13,5 Milliarden Dollar und einen Gewinn von 0,10 Dollar je Aktie in Aussicht. Analysten hatten auf 13,57 Milliarden Dollar beziehungsweise 0,25 Dollar je Aktie gehofft. Intel-Titel fielen daraufhin im nachbörslichen US-Geschäft um fast fünf Prozent.
Unerwartet viele Mobilfunkkunden haben sich zum Jahresauftakt für Produkte von T-Mobile US entschieden. Die Zahl der neuen Vertragskunden nach Abzug von Kündigungen stieg um 532.000, wie die Tochter der Deutschen Telekom am Abend in Bellevue (US-Bundesstaat Washington) mitteilte. Der Mobilfunker lockte damit deutlich mehr Kunden an als Analysten im Durchschnitt erwartet hatten und lässt die Konkurrenz weiter hinter sich.
Für 2024 passte T-Mobile US wie erwartet seine Ziele leicht an. Über das Jahr will Unternehmenschef Mike Sievert nun 5,2 bis 5,6 Millionen neue Vertragskunden von seinen Produkten überzeugen, was am oberen Ende rund 100.000 mehr sind als bisher. Beim operativen ergebnis ohne die Verzerrung durch die Endgeräte-Vermarktung (ber Core Ebitda) hob der Vorstand das untere Ende der Spanne an: 2024 soll der Wert von 29,1 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr nun auf 31,4 bis 31,9 Milliarden Dollar steigen.
Damit dürfte die Telekom einen Grund haben, bei der Zahlenvorlage zum ersten Quartal am 16. Mai ihre eigenen Ziele anzupassen: In der Vergangenheit waren beiden Unternehmen stets konservativ ins Jahr gestartet und hatten ihre Prognosen scheibchenweise dann im weiteren Verlauf erhöht.
Zudem gab T-Mobile US bekannt, gemeinsam mit dem Finanzinvestor EQT den Glasfaseranbieter Lumos kaufen zu wollen. Für die Hälfte der Anteile legt Unternehmenschef Mike Sievert rund 950 Millionen Dollar auf den Tisch. Die Übernahme soll bis spätestens Anfang Januar abgeschlossen sein. Die Aktien legt nachbörslich knapp ein Prozent zu.
Der DAX ist heute bei ebenfalls schwankendem Verlauf mit Verlusten aus dem Handel gegangen und wieder unter die Marke von 18.000 Punkten gerutscht. Am späten Nachmittag hat sich der deutsche Leitindex allerdings von seinem Tagestief noch etwas gelöst. Am Ende ging der Index bei 17.917 Punkten aus dem Handel, ein Tagesverlust von 0,95 Prozent. Es war damit heute eine veritable Berg- und Talfahrt, das Tageshoch lag bei 18.100, das Tagestief bei 17.795 Punkten. Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen verlor 1,15 Prozent auf 26.043 Punkte.
"Der steile Aufwärtstrend beim DAX seit Oktober 2023 ist gebrochen", sagte Michael Winkler, Leiter Anlagestrategie bei der St.Galler Kantonalbank Deutschland. In dem derzeit volatilen Marktumfeld sei nicht davon auszugehen, dass der Leitindex kurzfristig einen neuen Aufwärtstrend mit Höchstständen ansteuern werde.
Nachdem am Vormittag schon ein Ausverkauf bei den Technologiewerten nach enttäuschenden Quartalszahlen der Facebook-Mutter Meta auf den globalen Aktienmärkten lastete, kam am Nachmittag ein weiterer Dämpfer aus den USA. Das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal ist mit nur 1,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal deutlich niedriger ausgefallen als erwartet.
Zudem fielen heimische Firmenbilanzen gemischt aus. Die Korrektur am deutschen Aktienmarkt könne wohl noch nicht endgültig für beendet erklärt werden, erläuterten auch die Analysten der Helaba in einem Kommentar. Anfang April hatte der DAX nach einer monatelangen Rekordjagd noch über 18.500 Punkten notiert. Vor allem die Aussicht auf bald sinkende Zinsen in den USA und im Euro-Raum hatte die Märkte beflügelt. Sinkende Zinsen in der Eurozone sind in den Kursen enthalten, anders sieht es mit den US-Raten aus.
Inzwischen backen die Anleger nämlich wieder kleinere Brötchen, da das US-Zinsszenario zuletzt ins Wanken gekommen war. Investoren rechnen aufgrund der nach wie vor zähen Inflation nicht mehr so schnell mit einer Zinswende. Was sich nach den heutigen Wirtschaftsdaten aber auch schnell wieder ändern kann. Die Notenbank will jedenfalls "nach Datenlage" entscheiden.
Anlass für die heutigen Kursverluste am deutschen Aktienmarkt waren zunächst die nach US-Börsenschluss vorgelegten Zahlen des Facebook-Konzerns Meta. Geringer als erwartet ausgefallene Umsätze im laufenden Quartal und höhere Ausgaben ließen die Meta-Aktien schon im nachbörslichen Handel um 15 Prozent einbrechen und lösten einen Ausverkauf bei Technologiewerten aus.
Am Nachmittag musste der Euro seine frühen Kursgewinne zeitweise abgeben und rutschte nach der Veröffentlichung von US-Konjunkturdaten auf ein Tagestief bei 1,0678 Dollar. Die europäische Gemeinschaftswährung hat ihre Kursdelle aber schnell wieder wett gemacht und handelte zuletzt im US-Handel wieder höher bei 1,0732 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs ebenfalls auf 1,0720 (Mittwoch: 1,0686) Dollar fest.
Zwar hat die US-Wirtschaft zu Beginn des Jahres unerwartet deutlich an Fahrt verloren. Die Wirtschaftsdaten für die Monate Januar bis März zeigten aber auch eine steigende Inflation. "Insofern geben die aktuellen Zahlen zum US-Wirtschaftswachstum den Notenbankern keine klaren Impulse für baldige Zinssenkungen", begründete Analyst Tobias Basse von der NordLB den etwas stärkeren Dollar am Nachmittag. im Verlauf stärkere Kursgewinne verzeichnete der Goldpreis: Die Feinunze Gold kostete zuletzt 2.333 Dollar und damit 0,7 Prozent mehr.
Am Ölmarkt wechselte das Vorzeichen heute ebenfalls mehrfach. Zuletzt zogen die Preise wieder an, ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete 87,91 Dollar, das entspricht einem plus von einem Prozent. Zuletzt hatten das Ausbleiben einer Eskalation des Konflikts in Nahost und schwache US-Konjunkturdaten die Preise am Ölmarkt gedrückt.
Der europäische Flugzeugbauer Airbus aus dem DAX fährt die Produktion seines Langstrecken-Modells A350 angesichts der reißenden Nachfrage weiter nach oben. Bis 2028 sollen zwölf der Flugzeuge im Monat gebaut werden, wie Vorstandschef Guillaume Faury am Abend nach Börsenschluss ankündigte. Bisher hatte Airbus sich eine Zielmarke von zehn A350 bis 2026 gesetzt - schon das wäre eine Verdoppelung.
Er bekräftigte trotz Problemen mit den Lieferketten das Ziel, die Produktion des Verkaufsschlagers A320neo bis 2026 auf 75 Flugzeuge im Monat zu schrauben. Mit Blick darauf habe man gerade zum Jahreswechsel viele Mitarbeiter eingestellt, was die Kosten nach oben getrieben habe. Die Investitionen in den Hochlauf der Produktion belasteten den französisch-deutschen Flugzeugbauer auch im ersten Quartal, wie Finanzchef Thomas Toepfer einräumte.
Das bereinigte operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) fiel im ersten Quartal um ein Viertel auf 577 (773) Millionen Euro zurück, obwohl der Umsatz um neun Prozent auf 12,8 Milliarden Euro stieg. Airbus verfehlte damit und auch mit dem Mittelzufluss (Cash-flow) die Erwartungen der Analysten. An den Zielen für das laufende Jahr hält Airbus deshalb fest: Rund 800 Flugzeuge sollen ausgeliefert werden; im ersten Quartal waren es 142, zwölf Prozent mehr als Anfang 2023. Das bereinigte Ebit soll zwischen 6,5 und 7,0 Milliarden Euro erreichen. Airbus-Papiere gaben nachbörslich nach.
Deutsche Bank gaben nach einem schwachen Start Gas und setzten sich mit einem Kursplus von über acht Prozent deutlich an die DAX-Spitze. Trotz einer Gewinnsteigerung des Geldhauses im ersten Quartal hatten die Anleger am Morgen zunächst einmal Kasse gemacht. In der Telefonkonferenz am Nachmittag habe Vorstandschef Christian Sewing jedoch Zuversicht bezüglich der Ziele der Bank ausgestrahlt, sagte ein Händler. "Da wird von Anlegern nun positiver Revisionsbedarf für den Konsens gesehen", ergänzte er.
Die Frankfurter fuhren zum Jahresauftakt einen Gewinn von 1,275 (Vorjahr: 1,158) Milliarden Euro ein, Konzernchef Sewing sprach vom "besten Ergebnis seit 2013". Die Aktien waren zuvor bereits auf das höchste Niveau seit 2018 geklettert.
Der weltgrößte Chemiekonzern BASF litt im ersten Quartal unter deutlich gesunkenen Preisen und negativen Währungseffekten. Der Umsatz in den ersten drei Monaten schrumpfte im Jahresvergleich um 12,2 Prozent auf 17,6 Milliarden Euro. Unter dem Strich fiel ein Gewinn von knapp 1,4 Milliarden Euro an nach fast 1,6 Milliarden ein Jahr zuvor.
Der Duft- und Aromenhersteller Symrise konnte die Anleger trotz eines kräftigen Wachstums im ersten Quartal nicht überzeugen. Die Aktien fanden sich mit Abschlag von gut vier Prozent am DAX-Ende wieder, zeitweise war das Minus noch größer gewesen. Nach den guten Zahlen des Schweizer Aromen- und Riechstoffherstellers Givaudan seien die Erwartungen einfach zu hoch gewesen, sagte ein Händler.
Der Versicherungskonzern Talanx hat im ersten Quartal gut ein Drittel mehr verdient und ist daher für das Gesamtjahr optimistischer. Das Konzernergebnis stieg von Januar bis März auf 572 (2023: 423) Millionen Euro, wie das Unternehmen am Abend nach Handelsschluss mitteilte. Analysten hätten im Schnitt nur mit 468 Millionen Euro gerechnet. Der unerwartete Zuwachs sei vor allem auf die Erstversicherung zurückzuführen.
Normalerweise ist der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück der größte Gewinnbringer von Talanx. Mit den Quartalszahlen sei im Vorstand die Zuversicht gestiegen, dass Talanx den angepeilten Gewinn von 1,7 Milliarden Euro in diesem Jahr deutlich übertreffen könnte, hieß es in der Mitteilung.
Der Essenslieferdienst Delivery Hero will dank Zusatzeinnahmen noch schneller wachsen als gedacht. Der um Rabatte bereinigte Umsatz solle gegenüber dem Vorjahr nun um 18 bis 21 Prozent zulegen, teilte das MDAX-Unternehmen mit. Bislang hatte das Management ein Plus von 15 bis 17 Prozent auf dem Zettel. Die Anleger honorierten die neuen Ziele, das Papier lag im MDAX an der Spitze und gewann deutlich über sechs Prozent.
Der Verschmelzung des Autozulieferers Vitesco auf Schaeffler steht kaum noch etwas im Wege. Nach der Hauptversammlung von Vitesco stimmten am Donnerstag auch die Aktionäre des Wälzlager-Spezialisten Schaeffler dem Verschmelzungsvertrag zu, wie das Unternehmen mitteilte. Stimmberechtigt war dabei nur die Familie Schaeffler. Künftig werden die stimmrechtslosen Vorzugsaktien aber in Stammaktien umgewandelt; die Familie hält dann mit rund 70 Prozent aber noch immer eine komfortable Mehrheit. Nun steht noch die Eintragung ins Handelsregister aus. Mit dem Vollzug der Transaktion rechnet Schaeffler weiterhin für den Herbst.
Bei der Vitesco Technologies AG, die dann in der Schaeffler AG aufgehen soll, hatten am Mittwoch 95,6 Prozent der Aktionäre für den Vertrag gestimmt. Die von Schaeffler entsandten Aufsichtsräte Klaus Rosenfeld und Georg W. Schaeffler, die die Übernahme eingefädelt hatten, wurden dort allerdings mit je 51 Prozent nur knapp entlastet. Sie selbst durften dabei nicht mitstimmen.
Die französische Großbank BNP Paribas hat im ersten Quartal wegen eines schwächeren Handelsgeschäfts und Schwierigkeiten im Privatkundenbereich etwas weniger verdient als vor einem Jahr. Der Gewinn sei im Vergleich zum Vorjahr um rund zwei Prozent auf 3,1 Milliarden Euro gesunken, teilte die im EuroStoxx 50 notierte Bank heute in Paris mit. Damit übertraf die Bank die Erwartungen aber deutlich. Die von Bloomberg befragte Experten hatten im Schnitt mit einem Gewinn von lediglich 2,5 Milliarden Euro gerechnet. Die Erträge stagnierten bei knapp 12,5 Milliarden Euro. Die Bank bestätigte zudem ihre Ziele für das laufende Jahr.
Es gab auch gute Nachrichten aus dem US-Unternehmenssektor. Der Pharmariese Merck & Co. erhöhte nach guten Geschäften mit seinen Krebsmitteln und Impfstoffen zum Jahresauftakt die Prognose für das laufende Jahr in der Tendenz. Der Verkaufsschlager Keytruda gegen Krebs beherrscht dabei weiter die Szenerie, legte im ersten Quartal um 20 Prozent zu und übertraf mit seinen Erlösen von 6,9 Milliarden Dollar die Erwartungen.
2024 soll der bereinigte Konzerngewinn je Aktie nun bei 8,53 bis 8,65 Dollar liegen, teilte das Unternehmen in Rahway, New Jersey, mit. Im ersten Quartal übertraf Merck & Co die Analystenerwartungen. Der Umsatz stieg um neun Prozent auf 15,8 Milliarden Dollar. Netto verdiente der Pharmakonzern mit 4,8 Milliarden Dollar fast 70 Prozent mehr. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis je Aktie stieg um knapp die Hälfte auf 2,07 Dollar. Die Aktie stieg 2,9 Prozent.
Die als besonders zyklisch geltende Aktie des US-Baumaschinen- und Nutzfahrzeugherstellers Caterpillar verliert in New York deutlich rund sieben Prozent. Eine niedrigere Nachfrage von Bau- und Bergbauunternehmen hat den Konzern im ersten Quartal ausgebremst. Ein Absatzanstieg im Geschäft mit Energie- und Transportkonzernen konnte das nur bedingt aufwiegen.
In Summe blieben die Erlöse von Januar bis Ende März mit 15,8 Milliarden Dollar (14,8 Mrd Euro) etwas hinter dem Wert des Vorjahresquartals zurück. Der Gewinn unter dem Strich stieg dennoch um fast die Hälfte auf 2,86 Milliarden Dollar. Das lag an niedrigeren Kosten, vorteilhaften Wechselkurseffekten und einer niedrigeren Steuerquote. Während der Umsatz hinter der Markterwartung zurückblieb, sah es beim Gewinn etwas besser aus.
"Die Maschinenverkäufe sind etwas schwächer ausgefallen, und das stimmt mich nicht sehr zuversichtlich für den weiteren Verlauf des Jahres", sagt Alex Prudhomme, Analyst bei M Science.