Verluste ausgeweitet US-Anleger bleiben vorsichtig
Wie schon zuvor in Europa haben auch an der Wall Street am Ende die Skeptiker die Oberhand behalten. In einem weiterhin schwierigen Anlageumfeld wollten sie keine größeren Risiken eingehen.
Zum Wochenschluss haben zwar primär Unternehmensbilanzen die Nachrichtenlage an der Wall Street bestimmt, über allem aber steht weiterhin drohend die Gefahr einer Verschärfung der Lage im Nahen Osten. Die Anleger zogen sich im Verlauf immer mehr zurück und wollten offensichtlich vor dem Wochenende keine höheren Risiken eingehen.
Auch an der Technologiebörse Nasdaq, die lange Zeit mit positiv aufgenommenen Geschäftszahlen des Online-Handelsriesen Amazon im Rücken klar in der Gewinnzone lag, bröckelten die Avancen nach gutem Beginn stetig. Am Ende blieb moderater Gewinn von 0,38 Prozent, in der Spitze hatte das Plus bei rund einem Prozent gelegen. Der Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 0,5 Prozent.
Der Leitindex der Standardwerte, der Dow-Jones-Index, weitete sein Verluste nach durchwachsen ausgefallenen Quartalsberichten aus dem Unternehmenssektor aus und ging am Ende bei 32.417 Punkten um 1,1 Prozent schwächer aus dem Handel. Auch der marktbreite S&P-500-Index gab 0,48 Prozent nach.
Für eine gewisse Nervosität unter den Anlegern sorgte auch bereits die in der kommenden Woche anstehende Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed). Etwas Erleichterung brachte dabei der PCE-Kernindex, ein Inflationsmaß, das die US-Währungshüter besonders im Auge behalten. Dieser fiel im September - wie von Experten erwartet - auf eine Jahresteuerungsrate von 3,7 Prozent.
"Es gibt viele Anzeichen dafür, dass die Disinflation in der gesamten Wirtschaft wirklich einsetzt", sagte David Russell, Marktstratege bei TradeStation, mit Blick auf die Zahlen.
Erfreuliche Quartalsberichte und Prognosen, vor allem von Amazon, aber auch vom Chip-Riesen Intel, sorgten lange für positive Stimmung, vor allem an der Nasdaq. Denn der Online-Handelskonzern Amazon hat seine Erlöse im vergangenen Quartal auch dank eines starken Cloud-Geschäfts um 13 Prozent auf 143,1 Milliarden Dollar gesteigert. Unterm Strich sprang der Gewinn von 2,9 Milliarden Dollar vor einem Jahr auf 9,9 Milliarden Dollar hoch.
Amazon-Aktien gewannen am Ende 6,83 Prozent. Intel, die auch im Dow Jones enthalten sind, standen mit einem hohen Tagesgewinn von 9,29 Prozent an der Indexspitze.
Laut Analyst Jim Reid von der Deutschen Bank kehrte nach Börsenschluss dank Amazon wieder eine gewisse Entspannung im US-Technologiesektor ein. Der zu den "Magnificent 7" zählende Konzern habe die Umsatz- und Gewinnschätzungen für das dritte Quartal übertroffen und ermutigende Aussagen über die Aussichten des wichtigen Cloud-Computing-Geschäfts abgegeben, sagte Reid.
Zu den sogenannten "Magnificent 7" zählen die größten und bedeutendsten US-Tech-Konzerne Alphabet, Meta, Microsoft, Tesla und Amazon, die inzwischen ihre Quartalsberichte vorgelegt haben, sowie Apple und Nvidia, deren Berichte noch ausstehen.
Unter den Standardwerten enttäuschte allerdings nicht zuletzt der Ölkonzern Chevron, dessen Aktie am Dow-Ende stand. "Die heutige Veröffentlichung ist enttäuschend, da die Erwartungen in drei von vier Geschäftsbereichen verfehlt wurden", sagte Biraj Borkhataria, Analyst bei RBC Capital. Auch Exxon gaben nach. Die Ölriesen konnten die hohen Erwartungen nicht erfüllen nach den Rekordgewinnen im Vorjahr.
Sorgen um die politische Lage im Nahen Osten beflügelten unterdessen die Ölpreise. Die Nordsee-Sorte Brent und die leichte US-Sorte WTI verteuerten sich nach zunächst verhaltenem Handel um jeweils mehr als 2,3 Prozent. Das US-Militär hatte nach eigenen Angaben am Donnerstag zwei iranische Einrichtungen in Syrien angegriffen. Die Schläge seien eine Reaktion auf Angriffe gegen US-Streitkräfte durch vom Iran unterstützte Milizen, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin.
"Die Lage bleibt angespannt", hießt es in einer Analyse von Rohstoffexperten der Commerzbank. Dies dürfte die Ölpreise auch in der kommenden Woche stützen. Der Markt sei zudem weiter unterversorgt.
Die zuletzt kräftig gestiegenen Renditen für zehnjährige US-Bonds pendelten sich mit 4,85 Prozent unter der kritischen Fünf-Prozent-Marke ein.
Simon Harvey, Devisenexperte bei Money Europe, mahnte allerdings zur Vorsicht. "Wir haben im Moment mit einem Anleihemarkt zu tun, der keinen großen Grund braucht, um plötzlich wieder verrückt zu spielen." Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen ist seit Anfang August von rund vier auf rund fünf Prozent gestiegen - den höchsten Stand seit 2007.
Der deutsche Leitindex DAX hat es am Ende nicht geschafft, sich mit einem Tagesgewinn ins Wochenende zu verabschieden. Nach uneinheitlichem Handel, in dessen Verlauf der Index mehrfach das Vorzeichen wechselte, stand am Ende ein Minus von 0,3 Prozent auf 14.687 Punkte an der Anzeigetafel der Frankfurter Börse. Damit lag der Schluss nahe des Tagestiefs bei 14.667 Zählern. Der MDAX, der Index der mittelgroßen Werte, schloss bei 23.772 Zählern um 0,1 Prozent leicht tiefer.
Dabei hatte es zwischenzeitlich nicht schlecht ausgesehen, im Tageshoch wurden immerhin 14.828 Punkte erreicht. Aber der DAX konnte die Gewinne nicht halten, auch weil der Dow Jones sich nicht befreien konnte. Auch eine anziehenden US-Technologiebörse Nasdaq änderte daran nichts.
Auf Wochensicht steht für den DAX ein leichtes Minus von 0,75 Prozent. Damit hat sich der Index auf niedrigerem Niveau zumindest stabilisiert, bleibt aber unter der charttechnischen Unterstützung von 14.800 Punkten.
Der uneinheitliche Handelsverlauf nicht nur heute zeigt, dass die Risiken für den DAX hoch bleiben. Der Krieg in Nahost, hartnäckig hohe Renditen von US-Staatsanleihen und unterschiedlich gewertete Quartalsberichte aus den USA und Deutschland sorgen für ein schwieriges Anlageumfeld.
Schließlich machen die steigenden Anleiherenditen ein riskanteres Investment in Aktien immer unattraktiver. Zudem hängt die Furcht vor einer Ausweitung des Kriegs im Nahen Osten auf andere Länder in der Region wie ein Damoklesschwert über den Finanzmärkten. Die Ölpreise, eine der möglichen Hauptursachen für weitere Inflationssorgen, legten zum Wochenschluss zu - zuletzt hatten sich der DAX-Abwärtstrend und Öl-Aufwärtstrend gegenseitig bestärkt.
Unter den Einzelwerten im DAX standen die Papiere von Siemens Energy nach dem Ausverkauf am Vortag diesmal an der Indexspitze. Siemens Energy waren am Vortag um gut 35 Prozent abgestürzt, weil der Energietechnikkonzern mit dem Bund über milliardenschwere Bürgschaften für Kredite verhandelt. Im Fahrwasser von Siemens Energy waren auch Siemens-Aktien unter Druck geraten.
Die Papiere des Mutterkonzerns, der etwas über 25 Prozent an seiner ehemaligen Energiesparte hält, legten wieder etwas zu. Gestern hatte das DAX-Schwergewicht über vier Prozent verloren.
Die Bundesregierung drückt bei den Verhandlungen über Hilfen für den kriselnden Energietechnik-Konzern derweil auf die Tube. Die Gespräche seien sehr gut und vertrauensvoll, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz am Freitag in Brüssel. Regierungssprecher Wolfgang Büchner hob die Bedeutung des Unternehmens hervor, das sowohl im klassischen Kraftwerksgeschäft als auch in der Windenergie unterwegs ist.
"Die Bundesregierung ist sich bewusst, dass es sich bei Siemens Energy um ein für die Transformation relevantes Unternehmen für den Wirtschaftsstandort Deutschland handelt." Die Verhandlungen seien eng und vertrauensvoll.
Vor allem die jüngsten US-Konjunkturdaten hatten die Stimmung an der Börse zwischenzeitlich stärker aufgehellt. Im Fokus der Anleger standen die Konsumausgaben in den USA. Diese legten im September um 0,7 Prozent zum Vormonat zu. Befragte Volkswirte hatten lediglich mit einem Plus von 0,5 Prozent gerechnet.
Der Konsum ist die tragende Stütze der US-Volkswirtschaft. Trotz der hohen Zinsen sind die Verbraucher bisher spendierfreudig geblieben, so dass Rezessionsszenarien bisher nicht zum Tragen gekommen sind. Die Daten halten der Fed den Rücken frei und dürften in die Bewertung der Konjunkturlage einfließen. Sie sind damit ein wichtiger Faktor für die Bestimmung der künftigen Zinspolitik.
Auch die Währungshüter um EZB-Chefin Christine Lagarde hatten am Donnerstag wie erwartet beschlossen, angesichts einer schwächelnden Konjunktur und rückläufigen Inflationszahlen die Schlüsselzinsen nicht anzutasten.
"Die beschlossene Zinspause der EZB hat zwar keine großartige Bewegung in den Aktienmarkt gebracht, dafür aber zumindest etwas Ruhe", sagte Jürgen Molnar, Analyst vom Broker RoboMarkets. "Das ist in der aktuell recht chaotischen Marktphase durchaus positiv und könnte dem aktuellen Abwärtstrend zumindest entgegenwirken."
Der Kurs des Euro hat etwas zugelegt. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung im US-Handel 1,0563 Dollar. Sie notierte damit leicht höher als am Morgen im europäischen Handel. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0541 (Donnerstag: 1,0540) US-Dollar fest.
Dem Markt fehlte es kurz vor dem Wochenende an Impulsen. Die am Nachmittag veröffentlichten Konjunkturdaten bestätigten das Bild einer robusten US-Wirtschaft. So sind Konsumausgaben und Einkommen der US-Haushalte im September erneut gestiegen. Das von der Universität von Michigan erhobene Konsumklima trübte sich im Oktober zwar ein. Der Rückgang war jedoch nicht so deutlich, wie in einer vorherigen Schätzung ermittelt.
Derweil bleibt Gold bei den Anlegern als Krisenwährung gefragt. Die Feinunze Gold kostete am Abend 2.007 Dollar und damit 1,1 Prozent mehr. Sie legte vor allem nach Meldungen über neue Spannungen im Nahen Osten zu. Seit dem Überfall der radikalislamischen Terrororganisation Hamas auf Israel hat das gelbe Edelmetall mehr als 150 Dollar zugelegt.
Aktien von Mercedes-Benz gaben im DAX deutlicher nach. Sie knüpfen damit an ihren sehr schwachen Vortag an. Nachdem der Autobauer gestern mit seinem Ausblick in der Pkw-Sparte enttäuscht hatte, stuften nun Analysten die Aktien ab. So streicht die Bank of America ihr Kaufvotum und nimmt eine neutrale Haltung ein, während Oddo BHF die Titel von "Neutral" auf "Underperform" abstufte.
Der Autobauer Audi hat Verkäufe und Umsatz in den ersten neun Monaten dieses Jahres kräftig gesteigert, damit aber operativ 26 Prozent weniger verdient als im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn der Ingolstädter VW-Tochter fiel nach Steuern von 5,8 auf 4,5 Milliarden Euro. Finanzvorstand Jürgen Rittersberger begründete das mit Rohstoff- und Materialkosten und höheren Investitionen.
Der Kunststoffkonzern Covestro hat im dritten Quartal operativ weniger verdient. Das operative Ergebnis (Ebitda) schrumpfte von Juli bis September um 8,3 Prozent auf 277 Millionen Euro, wie das vom staatlichen Ölkonzern Adnoc aus Abu Dhabi umgarnte Unternehmen mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Ergebnis von 282 Millionen Euro gerechnet.
Die Qualitätsprobleme bei Antrieben für den Airbus-Mittelstreckenjet A320neo haben dem Triebwerksbauer MTU im dritten Quartal einen herben Verlust eingebrockt. Wegen einer Sonderbelastung von einer Milliarde Euro für den Rückruf der Getriebefan-Triebwerke stand unter dem Strich ein Verlust von 568 Millionen Euro.
Im MDAX konnte die Fuchs-Aktie von der Vorlage der Quartalsbilanz profitieren und stand an der Indexspitze. Der Schmierstoffhersteller hat in den ersten neun Monaten von Preiserhöhungen profitiert. Der Umsatz stieg um sechs Prozent auf knapp 2,7 Milliarden Euro. Unterm Strich verdiente Fuchs mit 219 Millionen Euro zehn Prozent mehr als im Vorjahr.
Schlusslicht im SDAX war das Papier des IT-Sicherheitsdienstleisters Secunet Security Networks, das fast 29 Prozent verlor. Der Grund: Das Essener Unternehmen hat seine Gewinnprognose wegen höherer Kosten und einem geringeren Umsatzanteil von profitablen Lizenzen gesenkt. Zudem blickt Secunet vorsichtig auf das kommende Jahr.
Beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) werde für 2023 jetzt ein Rückgang um etwas mehr als zehn Prozent auf rund 42 Millionen Euro erwartet, teilte der Konzern heute überraschend mit. Bislang hatte Secunet Security Networks mit einem Anstieg auf 50 Millionen Euro gerechnet.
"Die Planungen für das Jahr 2024 sind noch nicht abgeschlossen, jedoch geht der Vorstand derzeit davon aus, dass die Ertragsgrößen auf ähnlichem Niveau liegen könnten", hieß es in der Mitteilung. In den ersten neun Monaten zog der Umsatz um zwölf Prozent auf 239 Millionen Euro an. Das Ebit fiel um fast 60 Prozent auf knapp zehn Millionen Euro. Weitere Kennziffern will das Unternehmen wie geplant am 9. November veröffentlichen.
Der französische Pharmakonzern Sanofi will seine Sparte für nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel ab Ende 2024 an die Börse bringen und gibt dafür sein mittelfristiges Margenziel von 32 Prozent für 2025 auf. "Sanofi prüft verschiedene Abspaltungsszenarien, hält aber die Schaffung eines börsennotierten Unternehmens mit Sitz in Frankreich für den wahrscheinlichsten Weg", erklärte das Unternehmen am Freitag.
Sanofi wolle mehr in die Entwicklung von Immunologie- und Entzündungsmedikamenten investieren und sich auf die langfristige Rentabilität konzentrieren. An der Pariser Börse reagierten die Anleger geschockt. Die Sanofi-Aktien brachen um rund 19 Prozent dramatisch ein und rutschten auf den niedrigsten Stand seit mehr als acht Monaten. Die Abspaltung könnte bereits im vierten Quartal des nächsten Jahres vollzogen werden.
Das wichtige Sommergeschäft hat Lufthansa-Konkurrent British-Airways-Mutter IAG zu einem deutlichen Schub nach vorn verholfen. Der Konzernumsatz wuchs im Jahresvergleich um 18 Prozent auf gut 8,6 Milliarden Euro. Wegen niedrigerer Treibstoffkosten und höherer Effizienz steigerte der Konzern hinter British Airways, Iberia, Aer Lingus und Vueling seinen Gewinn sogar um 44 Prozent auf mehr als 1,2 Milliarden Euro.
Tech-Milliardär Elon Musk will mit seiner Online-Plattform X laut einem Medienbericht auch YouTube und dem Karriere-Netzwerk LinkedIn Konkurrenz machen. Musk und die von ihm eingesetzte X-Chefin Linda Yaccarino hätten die beiden Dienste in einem Treffen mit der Belegschaft als künftige Rivalen hervorgehoben, schrieb der Finanzdienst Bloomberg. Anlass für den Termin war der Jahrestag der Übernahme von Twitter durch Musk, der die Plattform inzwischen in X umbenannte.
Der Autobauer Ford schätzt die Kosten des wochenlangen Streiks in seinen Werken in den USA auf 1,3 Milliarden Dollar. Finanzvorstand John Lawler lobte die am Mittwoch erzielte vorläufige Tarifeinigung mit der Gewerkschaft UAW - nun könnten die Bänder bei Ford wieder laufen. Während des Streiks, der Mitte September begonnen hatte, hätten 80.000 Autos nicht gebaut werden können.
Anleger werfen Ford-Papiere aus dem Depot, auch weil der Autobauer mit E-Autos weiter rote Zahlen schreibt, wie aus den Geschäftszahlen hervorging.
Unter den US-Einzelwerten überzeugt neben Amazon auch Intel. Der Chiphersteller rechnet im laufenden letzten Jahresabschnitt dank einer anziehenden Nachfrage, Fortschritten beim Umbau der Produktion und des Booms rund um Angebote mit Künstlicher Intelligenz wieder mit einem Umsatzplus. Zudem soll sich der um Sondereffekte bereinigte Gewinn weiter verbessern. Die Papiere standen sowohl im Nasdaq 100 als auch im Dow mit plus zehn Prozent an der Indexspitze.
Der bereinigte Umsatz soll zwischen 14,6 und 15,6 Milliarden Dollar liegen. Grund für den positiven Ausblick seien eine anziehende Nachfrage nach Chips sowie der Boom rund um Angebote mit Künstlicher Intelligenz. Für den bereinigten Gewinn je Aktie geht Intel von 44 Cents aus. Fachleute rechneten bislang im Durchschnitt mit nur 32 Cents je Anteilsschein.
Die Alphabet-Tochter Google investiert einem Medienbericht zufolge bis zu zwei Milliarden Dollar in das auf künstliche Intelligenz (KI) spezialisierte Startup Anthropic. Dies berichtet das "Wall Street Journal" (WSJ) heute unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Google habe bereits 500 Millionen Dollar in den OpenAI-Konkurrenten gesteckt. Im Laufe der Zeit sollen weitere 1,5 Milliarden Dollar fließen. Google hatte bereits in der Vergangenheit Kapital in Anthropic investiert. Die neue Investition würde bedeuten, dass Google den Kampf um die Vorherrschaft bei KI intensiviert.
Google hat derweil im Jahr 2021 über 26 Milliarden Dollar dafür bezahlt, die Standard-Suchmaschine auf Smartphones und in Webbrowsern zu sein. Es ist das erste Mal, dass eine konkrete Zahl dazu bekannt wurde, bisher gab es stets nur Schätzungen. Ein Google-Manager nannte heute den Betrag von 26,3 Milliarden Dollar (derzeit rund 25 Mrd. Euro) in einem Wettbewerbsprozess in Washington, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg aus dem Gerichtssaal berichtete. Es sei der größte einzelne Ausgabeposten des Konzerns. In der Branche wird davon ausgegangen, dass ein Großteil des Geldes an Apple geht, um die Position von Google als Standard-Suchmaschine im Safari-Webbrowser auf iPhones und Mac-Computern abzusichern.