Staatsunternehmen soll Bodenschätze heben Frankreich gründet Bergbaukonzern
Die französische Regierung will sich weltweit Bodenschätze sichern. Den Abbau wichtiger Rohstoffe soll künftig ein neuer Staatskonzern in die Hand nehmen. Dafür werden bis zu 400 Millionen Euro investiert. Das Interesse gilt unter anderem Goldreserven.
Die französische Regierung gründet einen staatlichen Bergbaukonzern. Die neue "Compagnie nationale des mines de France" (CMF) solle im In- und Ausland Bodenschätze heben, kündigte Industrieminister Arnaud Montebourg in der Zeitung "Le Parisien" an. In die Bergbaugesellschaft will die Regierung in den kommenden fünf bis sieben Jahren zwischen 200 und 400 Millionen Euro investieren.
Erster neuer Staatskonzern seit 20 Jahren
Mit dem angekündigten Schritt stellt sich Frankreich gegen den Trend anderer europäischer Staaten, von denen viele im Zuge der Schuldenkrise Staatsunternehmen privatisierten. Die Gründung des Bergbaukonzerns ist die erste eines Staatsunternehmens in Frankreich seit etwa 20 Jahren.
Montebourg rechtfertigte die Entscheidung und bezeichnete sie als dringend notwendig. Frankreich brauche etwa das Metall Lithium für Elektrobatterien und den Halbleiter Germanium für Glasfaserkabel. "Mit unserem nationalen Bergbaukonzern werden wir unsere nationalen Interessen schützen", sagte der Minister. "Es geht zunächst darum, unseren Boden zu erkunden und zu erschließen", erläuterte er. Auch in französischen Überseegebieten wie Französisch-Guyana solle die neue Gesellschaft aktiv werden. Dort hofft die Regierung vor allem darauf, beträchtliche Goldreserven aus dem Boden holen zu können.
Interesse gilt Bodenschätzen in Afrika und Zentralasien
Zugleich gilt das Interesse Frankreich auch den Bodenschätzen in Zentralasien und in Afrika. "Vor allem die frankophonen Länder in Afrika würden lieber mit uns zusammenarbeiten als mit multinationalen Konzernen aus dem Ausland", sagte Montebourg.
Frankreich war einst ein großer Kohle- und Eisenproduzent. Mittlerweile ist das Land aber im Bergbau nicht mehr stark aktiv. Geblieben sind etwa die Nickel-Förderung von Eramet sowie das Urangeschäft des Atomkonzerns Areva.