EU-Minister stimmen nächste Woche ab Deutschland enthält sich bei Genmais
Kommende Woche stimmt die EU über die Zulassung der gentechnisch veränderten Maissorte 1507 ab - und Deutschland wird sich enthalten. Da es unter den EU-Staaten wohl keine Mehrheit gegen die Zulassung geben wird, wird die Kommission den Anbau erlauben.
Deutschland wird sich bei der Abstimmung über eine Zulassung der gentechnisch veränderten Maissorte 1507 in der EU enthalten. Darauf hat sich die Bundesregierung verständigt, wie ihr Sprecher Steffen Seibert in Berlin sagte. Eine Enthaltung sei üblich, wenn es zu einem Thema unterschiedliche Meinungen der Ressorts gebe.
Die Europaminister der EU-Staaten wollen am 11. Februar abstimmen. Ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums ergänzte, dass die Bundesregierung die Zulassung selbst bei einer Ablehnung nicht hätte verhindern können. Die EU-Kommission hatte demnach mitgeteilt, sie werde den Anbau der Maissorte 1507 von DuPont und Dow Chemical zulassen, da es unter den EU-Mitgliedstaaten keine qualifizierte Mehrheit gegen die Zulassung gebe.
Minister Friedrich: Ausstiegsklauseln für Länder vorstellbar
Bundesagrarminister Hans-Peter Friedrich hält aber Ausstiegsklauseln für die Bundesländer für vorstellbar, wie sein Sprecher sagte. Gentechnikkritiker hatten die Bundesregierung aufgefordert, gegen die Zulassung zu stimmen.
Die Maissorte 1507 wurde im Labor so verändert, dass sie gegen das Unkrautvernichtungsmittel Glufosinat resistent ist. Außerdem produziert die Pflanze ein Insektengift, um sich vor dem Maiszünsler zu schützen. Die Raupen dieses Falters fressen sich durch die Maispflanzen und machen sie anfälliger für Pilzbefall. Schätzungen zufolge zerstört das Insekt jährlich vier Prozent der weltweiten Maisernte. Gegner der Gentechnik befürchten hingegen, der Anbau der Maispflanze könne unter anderem Tiere wie Bienen und Schmetterlinge gefährden.