GfK-Konsumklimaindex steigt deutlich Handel kann auf üppiges Weihnachtsgeschäft hoffen
Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft zieht der private Konsum kräftig an. Die GfK-Marktforscher melden für ihren monatlich erstellten Konsumklimaindex den höchsten Wert seit Oktober 2007. Der gebeutelte Einzelhandel erwartet das größte Umsatzplus seit fünf Jahren - und ein 14-Milliarden-Weihnachtsgeschäft.
Die deutschen Konsumenten vertrauen rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft dem Aufschwung: Das Konsumklima steige zum Jahresende auf den höchsten Stand seit Oktober 2007, erklärten die Marktforscher der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Das entsprechende Barometer klettere im Dezember um 0,4 auf 5,5 Zähler. Die rund 2000 befragten Verbraucher sehen die deutsche Wirtschaft weiter im Aufschwung und haben deshalb weniger Angst vor einem Jobverlust. "Gerade im Hinblick auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft sind dies sicherlich gute Nachrichten", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl.
Die Deutschen glauben an den Aufschwung - und geben deswegen mehr Geld für den Konsum aus.
Handel kann mit Umsatzplus rechnen
Der jahrelang arg gebeutelte Einzelhandel erwartet die höchsten Umsatzzuwächse seit fünf Jahren. Mit dem kräftigen Jahresendspurt dürfte der private Konsum 2010 nach GfK-Prognose in diesem Jahr insgesamt um 0,5 Prozent anziehen. Das feste Vertrauen in den Aufschwung sorgt zudem dafür, dass die Neigung zum Kauf von Möbeln oder anderen teuren Gütern spürbar zugenommen hat. Der Index für die Einkommenserwartung legte ebenfalls deutlich zu. "Rückläufige Arbeitslosenzahlen sowie vermehrt auftretende Meldungen, wonach künftig ein Fachkräftemangel droht, verstärken die Hoffnungen der Arbeitnehmer auf höhere Einkommenszuwächse", erläuterte Bürkl. Die Arbeitnehmer gingen davon aus, dass sich für die neuen Tarifverhandlungen 2011 der Spielraum für Einkommenszuwächse vergrößern werde.
14 Milliarden Euro für Geschenke
Rund 93 Prozent der Bundesbürger beabsichtigten, Weihnachtsgeschenke zu kaufen und wollen dafür durchschnittlich 245 Euro ausgeben, teilte die GfK mit. Dabei gebe es aber deutliche Unterschiede: Menschen, die in Haushalten mit weniger als 1500 Euro monatlichem Nettoeinkommen lebten, beabsichtigten durchschnittlich 146 Euro auszugeben. Liege das Haushaltseinkommen bei netto mehr als 3500 Euro, dann steige der Wert der geplanten Geschenke auf durchschnittlich 366 Euro.
Der Handel könne insgesamt mit Umsätzen für Geschenke in Höhe von rund 14 Milliarden Euro rechnen. Die Renner seien Bücher, Bekleidung und Accessoires sowie Spielwaren.