Griechenland-Sondergipfel beendet Am Mittwoch wird weiterverhandelt
Der Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs der Eurozone ist ohne Einigung zu Ende gegangen. Am Mittwoch sollen jetzt die Euro-Finanzminister erneut beraten. Kanzlerin Merkel erklärte, die Gespräche hätten eine gute Basis für die anstehenden Verhandlungen geschaffen.
Die Staats- und Regierungschefs der Eurozone haben ihre Beratungen zur Lösung des Schuldenstreits ohne eine Einigung beendet. Am Mittwoch sollen nun die Euro-Finanzminister zum zweiten Mal in dieser Woche beraten und ihre Ergebnisse beim regulären EU-Gipfel am Donnerstag vorlegen.
Kanzlerin Angela Merkel erklärte in einer Pressekonferenz nach dem Treffen, die internationalen Geldgeber seien sich aber darin einig, dass die neuen Reformvorschläge aus Athen ein guter Ausgangspunkt auf dem Weg zu einer Einigung seien. Damit es dazu komme, müsse aber noch "unglaublich viel gearbeitet werden". Ähnlich äußerten sich Frankreichs Präsident Francois Hollande und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.
Zur Forderung Griechenlands nach einem Schuldenschnitt sagte Merkel nichts. Frankreichs Präsident Hollande sagte, eine Verlängerung des Hilfsprogramms und eine Umschuldung für Griechenland sei erst Thema in einer zweiten Stufe der Beratungen.
Neue Vorschläge aus Athen
Griechenland hatte erst in der Nacht zu Montag neue Vorschläge eingereicht, um mit seinen Gläubigern einen Kompromiss zu erzielen und so an dringend benötigte neue Finanzhilfen zu kommen. Athener Medien zufolge enthalten die neuen griechischen Vorschläge erstmals substanzielle Zugeständnisse an die Gläubiger.
Athen braucht dringend neue Finanzhilfen, um am 30. Juni rund 1,5 Milliarden Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückzahlen zu können. An diesem Tag läuft auch das europäische Hilfsprogramm für Griechenland aus. Dem Land droht ohne Einigung mit seinen Gläubigern die Zahlungsunfähigkeit.
EZB erhöht Notkredite
Die EZB hob derweil am Montag den Umfang der Notkredite für griechische Banken zum dritten Mal binnen einer Woche an, weil Kunden immer mehr Geld von den Konten abheben. Die sogenannten ELA-Kredite ("Emergency Liquidity Assistance") seien auf 87,8 Milliarden Euro angehoben worden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Am vergangenen Mittwoch waren die Kredite auf 84,1 Milliarden Euro ausgeweitet worden. Allerdings hatte die EZB auch am Freitag den Rahmen wohl angehoben.