Griechenlands Etat-Sanierung Athens Kehrtwende nach Draghi-Rede
Griechenlands Ministerpräsident Samaras hat nach der Rede von EZB-Präsident Draghi 2012 seine Meinung geändert. Er erfüllte danach die Auflagen der Troika. Seine Regierung hielt den Protesten stand. Doch nun stehen schwierige Entscheidungen an.
In Griechenland bewirkte Mario Draghis Beteuerung, die EZB werde alles tun, um den Euro zu retten, einen drastischen politischen Kurswechsel. Ministerpräsident Antonis Samaras, der am 26. Juli 2012 gerade einmal einen Monat im Amt war, gab seinen Widerstand gegen die harten Sparauflagen auf.
Hatte er zuvor noch als Oppositionschef seinen Landsleuten aus der Seele gesprochen mit dem Satz "das Medikament hat schlimmere Auswirkungen als die Krankheit", vollzog Regierungschef Samaras eine politische Kehrtwende. Es gebe für Griechenland keine andere Wahl, als die Konditionen der Troika aus EZB, Internationalem Währungsfonds und EU zu erfüllen. Seine Fehler müsse man eingestehen, so Samaras bei seinem ersten Berlin-Besuch nach der Draghi-Rede.
Seine Koalition mit den Sozialdemokraten hielt allen Sozialprotesten stand und erfüllte die Auflagen der Troika. Und diese relative innenpolitische Stabilität belohnten die Märkte mit niedrigeren Zinsen für griechische Staatsanleihen.
Allerdings: Nach diesem Sommer stehen die richtig schweren Entscheidungen an. Wie soll die Staatsverschuldung von 174 Prozent abgebaut werden? Gibt es einen Schuldenschnitt? Werden die Laufzeiten verlängert? Und: Wer tritt an die Stelle der Troika, deren Mandat im September ausläuft? Regierungschef Samaras und seiner Koalition stehen sehr schwierige Monate bevor.