Griechenlands Zahlungstermine Wann muss Athen wie viel zahlen?
Die Liste der griechischen Gläubiger ist lang. In den nächsten Wochen muss die Regierung in Athen allein an den Internationalen Währungsfonds und die Europäische Zentralbank Milliarden überweisen. Aber auch viele kurzfristige Staatsanleihen werden fällig. Ein Überblick.
Innerhalb weniger Monate muss Griechenland Milliardensummen aufbringen, um alle fälligen Zahlungen finanzieren zu können und damit die drohende Staatspleite abzuwenden. Mehrere kurzfristige Staatsanleihen (T-Bills) laufen im Sommer aus. In der Regel wird die Regierung in Athen versuchen, die Rückzahlung dieser Anleihen unmittelbar durch die Ausgabe neuer T-Bills zu finanzieren.
Vor allem aber stehen immer wieder Rückzahlungen an den Internationalen Währungsfonds (IWF) an, die sich aus den Rettungspaketen für das Land ergeben. Im Gegensatz zu den Euro-Staaten, die den Griechen mehrere Jahre Zeit bis zu den ersten Rückzahlungen gegeben haben, fordert der IWF gemäß der ursprünglichen Vereinbarungen bereits seit einiger Zeit zu festen Terminen einen Teil der geliehenen Gelder zurück. Zusätzlich muss Griechenland auch Geld an die Europäische Zentralbank überweisen, die zahlreiche Staatsanleihen des Landes gekauft hat, von denen einige langfristige Anleihen in diesem Sommer fällig werden. Fast schon nebenbei muss Griechenland auch noch Geld für laufende Zinszahlungen auf langfristige Staatsanleihen aufbringen - in der Regel Hunderte Millionen Euro pro Monat. Ein Überblick der wichtigsten Zahlungstermine.
Termin | Summe | Rückzahlung an |
---|---|---|
30. Juni | 1,6 Milliarden Euro* | IWF |
10. Juli | 2,0 Milliarden Euro | T-Bills (kurzfristige Staatsanleihen) |
13. Juli | 457 Millionen Euro* | IWF |
17. Juli | 1,0 Milliarden Euro | T-Bills (kurzfristige Staatsanleihen) |
20. Juli | 3,5 Milliarden Euro | EZB |
01. August | 177 Millionen Euro* | IWF |
07. August | 1,0 Milliarden Euro | T-Bills (kurzfristige Staatsanleihen) |
14. August | 1,4 Milliarden Euro | T-Bills (kurzfristige Staatsanleihen) |
20. August | 3,2 Milliarden Euro | EZB |
04. September | 305 Millionen Euro* | IWF |
04. September | 1,4 Milliarden Euro | T-Bills (kurzfristige Staatsanleihen) |
14. September | 343 Millionen Euro* | IWF |
16. September | 572 Millionen Euro* | IWF |
21. September | 343 Millionen Euro* | IWF |
* Zahlungen an den IWF werden in sogenannten Sonderziehungsrechten (SDR) berechnet, einer Art Kunstwährung, die auf Basis der vier Währungen US-Dollar (Gewichtung mit 41,9%), Euro (37,4%), britischem Pfund (11,3%) und Yen (9,4%) errechnet wird. Die Umrechnungskurse in die einzelnen Währungen schwanken daher.
Quellen: IWF, Griechisches Finanzministerium, Nachrichtenagenturen