ifo-Umfrage Lage der Einzelhändler verschlechtert sich
Zum Herbstanfang hat sich die Lage der deutschen Einzelhändler laut ifo eingetrübt. Mehr als ein Drittel aller Einzelhändler klagt über leere Geschäfte. Immerhin haben sich die Erwartungen für die kommenden Monate verbessert.
Die Geschäftslage der deutschen Einzelhändler hat sich im September etwas verschlechtert. Laut einer Umfrage des Münchner ifo-Instituts fiel der entsprechende Index von minus 7,2 Punkten im August auf minus 9,8 Punkte. Es gibt jedoch einen kleinen Hoffnungsschimmer: Die Erwartungen für die kommenden Monate haben sich leicht verbessert.
"Die zuletzt spürbaren Einkommenszuwächse bei vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern dürften weiter zu einer Stärkung der Kaufkraft führen", sagte ifo-Experte Patrick Höppner dazu. "Davon sollten auch die Einzelhändler profitieren."
Klagen über leere Geschäfte
In den einzelnen Branchen ist die Situation sehr unterschiedlich. Vergleichsweise gut beurteilen Einzelhändler mit Computern und Software sowie Kfz-Händler ihre derzeitige Lage. "Viele andere Händler von Gebrauchsgütern, Baumärkte sowie Möbel- und Einrichtungshäuser beklagten hingegen zuletzt eine zurückhaltende Kundschaft", sagte Höppner. Ihre Geschäftslage sehen sie dementsprechend als relativ schlecht an.
Eine zu niedrige Kundenfrequenz beklagten etwa fast 82 Prozent der Möbel- und Einrichtungshäuser und fast 59 Prozent der Baumärkte. Dagegen war für nur etwa 16 Prozent der Spielwarenhändler und 18 Prozent der Einzelhändler mit Nahrungs- und Genussmitteln ausbleibende Kundschaft relevant. Insgesamt klagten 37,8 Prozent der Einzelhändler über zu leere Geschäfte.
Hoffnung auf bessere Kauflaune
Ein Grund für die Zurückhaltung der Konsumenten ist die Inflation, die an ihrer Kaufkraft zehrt. Im September fiel die Teuerungsrate aber mit 4,5 Prozent so niedrig aus wie seit Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 nicht mehr.
Da zugleich in vielen Branchen kräftige Lohnerhöhungen vereinbart wurden, dürfte die Kaufkraft allmählich wieder zulegen. Das könnte die Kauflaune der deutschen Verbraucher erhöhen, sagen Ökonomen.