Statistiker sehen Teuerung bei 2,4 Prozent Inflationsrate auf höchstem Stand seit Ende 2008
Deutlich höhere Kosten für Benzin und Heizöl haben die Verbraucherpreise im April so stark steigen lassen wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verteuerte sich die Lebenshaltung um 2,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt auf Grundlage vorläufiger Daten mitteilte.
Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um voraussichtlich 2,4 Prozent gestiegen. Hauptursache für die steigende Teuerungsrate im April seien erneut die starken Preiserhöhungen bei Energieprodukten, erklärte das Statistische Bundesamt auf Basis der Daten aus mehreren Bundesländern. Vor allem für leichtes Heizöl und Kraftstoffe hätten die Verbraucher erneut mehr ausgegeben. Die endgültigen Ergebnisse für April will das Statistische Bundesamt am 11. Mai veröffentlichen.
Seit Herbst 2010 steigen die Verbraucherpreise in Deutschland kontinuierlich an. Im Februar und März hatte die von den Statistikern ermittelte Teuerungsrate gegenüber dem Vorjahreszeitraum jeweils schon bei 2,1 Prozent gelegen. Die für April prognostizierte Zunahme um 2,4 Prozent ist der stärkste Anstieg seit Oktober 2008. Damals waren die Preise den Angaben zufolge ebenfalls um 2,4 Prozent nach oben geklettert. Im Vergleich zum März dieses Jahres nahmen die Verbraucherpreise um 0,2 Prozent zu, teilten die Statistiker weiter mit.
Die Notenbank hatte bereits auf die Preisanstiege der vergangenen Monate reagiert und den Leitzins im Euroraum leicht auf 1,25 Prozent erhöht. Experten erwarten, dass die Währungshüter in den kommenden Monaten im Kampf gegen die Inflation weiter an der Zinsschraube drehen werden. Sie sehen Preisstabilität bis zu einer Inflationsrate von 2,0 Prozent gegeben.