Jahresbilanz von Creditreform So wenige Insolvenzen wie lange nicht
Seit 1999 die neue Kreditordnung eingeführt wurde, ist so etwas nicht vorgekommen: In diesem Jahr gab es nur rund 23.000 insolvente Unternehmen und rund 79.000 insolvente Verbraucher. Während sich große Firmen gut halten konnten, gelang dies Kleinunternehmen häufiger nicht.
Angesichts der guten Wirtschaftslage ist die Zahl der Insolvenzen in Deutschland in diesem Jahr laut der Unternehmensgruppe Creditreform auf neue Tiefstände gefallen. 2015 hätten 23.230 Unternehmen Insolvenz angemeldet: Das bedeute einen Rückgang um 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr und sei zugleich auch der niedrigste Wert seit Einführung der neuen Insolvenzordnung im Jahr 1999.
Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen sank demnach im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 8,6 Prozent auf 79.030 Fälle. Das sei ein Zehnjahrestief.
Weniger Arbeitsplätze betroffen
Den Angaben zufolge sanken die Schäden für Insolvenzgläubiger im Jahresvergleich von 26,1 Milliarden Euro auf 19,6 Milliarden Euro, weil es weniger große Firmenpleiten gab. Dadurch fiel auch die Zahl der insgesamt betroffenen Arbeitsplätze mit 225.000 niedriger aus als im Vorjahr 2014 mit 264.000. Verzeichnet wurde, dass vor allem Kleinstfirmen mit bis zu fünf Mitarbeitern insolvent gingen.
Entgegen des insgesamt rückläufigen Trends sei aber die Zahl der Pleiten erstens bei sehr jungen Unternehmen, zweitens im verarbeitenden Gewerbe und drittens in abgeschwächter Form in der Baubranche angestiegen.
Bei den Insolvenzen von Verbrauchern sei bei sinkender Gesamtzahl ein höherer Anteil jüngerer Erwachsener bis 30 Jahre zu bemerken. 15,4 Prozent aller Betroffenen stammten aus dieser Altersgruppe. Vor zwei Jahren seien es 14,6 Prozent gewesen.