Anglo Irish Bank Irland verstaatlicht erste Bank
Die irische Regierung hat die angeschlagene Anglo Irish Bank verstaatlicht. Nach den Worten des Finanzministers Lenihan sollen alle Mitarbeiter ihre Jobs behalten. Zunächst wollte die Regierung 1,5 Milliarden Euro in die Bank pumpen und so 75 Prozent der Anteile übernehmen.
Die Anglo Irish Bank ist als erste irische Bank im Zuge der Finanzkrise verstaatlicht worden. Der ursprüngliche Plan, Geld in das angeschlagene Kreditinstitut zu stecken, habe sich als unzureichend erwiesen, teilte die Regierung in Dublin mit. Der Plan zur Rekapitalisierung der Anglo Irish Bank habe keine Erfolgsaussichten mehr, da die Bank mit fragwürdigen Krediten ihrem Ansehen schweren Schaden zugefügt habe, so der irische Finanzminister Brian Lenihan.
Jobs sollen erhalten bleiben
Zunächst wollte die Regierung 1,5 Milliarden Euro in die Bank pumpen und so 75 Prozent der Anteile übernehmen. Doch dadurch könne die Zukunft der Bank nicht gesichert werden, sagte Lenihan. Alle Mitarbeiter würden aber ihre Jobs behalten und auch für die Kunden gebe es keinen Grund, sich Sorgen zu machen.
Aktie nur noch bei 22 Cent
Die Aktien der Anglo Irish Bank wurden vom Handel an den Börsen in Dublin und London ausgesetzt. Der Börsenwert der drittgrößten irischen Bank war in den zurückliegenden Monaten dramatisch eingebrochen. Das Papier schloss gestern mit einem Wert von 22 Cent, nachdem die Aktie im Jahr 2007 noch bei 17 Euro lag.
Cowen nennt Verstaatlichung wichtigen Schritt
Die Verstaatlichung ist nach den Worten des irischen Ministerpräsidenten Brian Cowen ein wichtiger Schritt zur Stabilisierung der Wirtschaft des Landes. Die Bank sei solvent, betonte Cowen. Die Europäische Union wurde über die Übernahme informiert. Sie überprüfe den Fall derzeit, sagte ein Sprecher der EU-Kommission.
Irlands Banken leiden besonders unter Finanzkrise
Ende vergangenen Jahres waren mehrere Vorstandsmitglieder Anglo Irish Bank nach einer Kontroverse um geheime Kreditvergaben zurückgetreten. Irlands Banken hat die Finanzkrise besonders hart getroffen. Bereits Ende September hatte die Regierung Milliardengarantien für alle Einlagen bei den Banken verkündet. Das Parlament hatte der staatlichen Garantie im Oktober zugestimmt.