Zehnjährige Staatsanleihe platziert Irland zapft den Kapitalmarkt wieder an
Bei der Bewältigung der Eurokrise gilt Irland als Musterknabe. Erstmals seit der Rettung vor dem Staatsbankrott hat das Land eine zehnjährige Staatsanleihe von bis zu drei Milliarden Euro platziert. Dies gilt als Testlauf für Dublins Plan, sich in Kürze wieder vollständig über den Kapitalmarkt zu finanzieren.
Irland hat einen weiteren Schritt zur Rückkehr an den internationalen Kapitalmarkt unternommen. Erstmals seit der Rettung vor der Staatspleite wurden mehrere Banken damit beauftragt, eine neue zehnjährige Staatsanleihe im Volumen von bis zu drei Milliarden Euro auszugeben. Dies teilte die nationale Schuldenagentur NTMA mit.
Die Ausgabe der zehnjährigen Anleihe erfolgt über die Banken Barclays, Danske, Davy, Goldman Sachs, HSBC und Nomura. Die Gebote der Anleger summierten sich auf mehr als sieben Milliarden Euro, erklärten die Institute. "Das Geschäft lässt sich gut an", sagte ein Banker der Nachrichtenagentur Reuters. Der Risikoaufschlag im Vergleich zur richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe soll bei 2,45 Prozentpunkten liegen.
Seit zwei Jahren auf Hilfe angewiesen
Irland war vor rund zwei Jahren unter den Euro-Rettungsschirm geschlüpft und erhielt rund 85 Milliarden Euro von seinen internationalen Partnern. In Kürze will sich das Land wieder vollständig über den Kapitalmarkt finanzieren. Die jetzige Ausgabe der bis 2023 laufenden Anleihe gilt dabei als wichtiger Test. In den vergangenen Monaten war es Irland mehrfach gelungen, Staatsanleihen kürzerer Laufzeit am Markt zu platzieren.
Im freien Handel fielen die Risikoaufschläge irischer Schuldtitel in den vergangenen eineinhalb Jahren massiv. Ein Grund ist der Reform- und Sparkurs des Landes. Irland gilt als Musterknabe unter den Euro-Krisenländern.