Rückgang stärker als befürchtet Japan rutscht wieder in die Rezession
Japans Wirtschaft ist noch stärker geschrumpft als gedacht: Das Bruttoinlandsprodukt der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt sank zwischen Juli und September aufs Jahr gerechnet um 1,9 Prozent. Damit ist das Land erneut in die Rezession gerutscht.
Japans Wirtschaft ist neuen Daten zufolge im dritten Quartal des Jahres noch stärker geschrumpft als ursprünglich angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt der drittgrößten Wirtschaft der Welt sei zwischen Juli und September aufs Jahr gerechnet um 1,9 Prozent zurückgegangen, legten überarbeitete Zahlen dar. Ursprüngliche Werte von Mitte November hatten von 1,6 Prozent gesprochen.
Die neuen Zahlen bestätigten, dass die japanische Ökonomie formal erneut in die Rezession gerutscht ist. Faktoren für den Rückschritt seien schwächere Investitionen von Unternehmen und Verbrauchern gewesen, hieß es.
Mehrwertsteuererhöhung drückt Konjunktur
Im zweiten Quartal war die japanische Wirtschaft nach einer Mehrwertsteuererhöhung gar um 7,3 Prozent eingebrochen. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer von fünf auf acht Prozent im April wird als Hauptgrund dafür angesehen, warum die Wirtschaft nach der Erholung der letzten Rezession Ende 2012 wieder ins Stocken geraten war.
Im November hatte Ministerpräsident Shinzo Abe eine weitere Erhöhung der Steuer auf nunmehr zehn Prozent von 2015 auf April 2017 verschoben. Abe hatte zudem das Parlament aufgelöst und Neuwahlen für den 14. Dezember einberufen. Mit diesem Schritt wollte er sich die Rückendeckung seines Volkes für die Wirtschaftspolitik seiner Liberalen Demokratischen Partei holen.
Regierung wohl nicht gefährdet
Die Aktualisierung kommt sechs Tage, bevor am Sonntag Neuwahlen in Japan stattfinden. Diese hatte Regierungschef Abe im Zuge der zunächst veröffentlichten Zahlen auf den Weg gebracht. Umfragen zufolge wird die Abe-Partei dank einer schwächelnden Opposition gar Sitze im Unterhaus hinzugewinnen anstatt welche zu verlieren. Ein Rücktritt des Ministerpräsidenten im Rahmen seiner sogenannten Abenomics-Wirtschaftsprogramms gilt damit also als äußerst unwahrscheinlich.