Japan will Wirtschaft ankurbeln 15 Billionen Yen - auch für Mangas
Die japanische Regierung will die Wirtschaft des Landes mit einem Konjunkturpaket in Höhe von 15,4 Billionen Yen - rund 116 Milliarden Euro - ankurbeln. Die Exportnation Japan leidet besonders stark unter der schwachen Nachfrage für Autos und Konsumgüter auf dem Weltmarkt.
Der japanische Ministerpräsident Taro Aso hat ein neues Konjunkturpaket im Umfang von rund 116 Milliarden Euro vorgestellt. In der Landeswährung sind das 15 Billionen Yen. Zwei frühere Konjunkturpakete hatten einen Umfang von zusammen 12 Billionen Yen.
Aso erklärte in einer Fernsehansprache, die Wirtschaft befände sich in einer tiefen Krise. Es gehe darum, den Lebensstandard der Bevölkerung zu sichern und weiteres Wachstum zu unterstützen. Die Exportnation Japan leidet besonders stark unter der schwachen Nachfrage für Konsumgüter auf dem Weltmarkt. Die Exporte sind im Februar um 50 Prozent eingebrochen, so stark wie noch nie.
Mit dem Konjunkturprogramm soll unter anderem der Kauf von sparsameren Elektroautos und Haushaltsgeräten sowie Solaranlagen gefördert werden. Des weiteren sind Erziehungszuschüsse von 36.000 Yen pro Jahr für Haushalte mit Kindern, die in den nächsten drei Jahren eingeschult werden, sowie Garantien für staatliche Aktienaufkäufe zur Ankurbelung der Börse über 50 Billionen Yen vorgesehen. Der Manga-Comics liebende Ministerpräsident Aso will zudem auch die Pop-Kultur mit in die Bemühungen einbeziehen.
Die milliardenschweren staatlichen Stützungsmaßnahmen sollen mit der Ausgabe neuer Anleihen finanziert werden. Die neuen Ausgaben haben ein Volumen von etwa drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die japanische Staatsverschuldung beträgt zurzeit 170 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und ist damit so hoch wie in keinem anderen Industriestaat.