Preisabsprachen für Bier, Süßes und Kaffee Kartellamt verhängt millionenschweres Bußgeld
Die Preise für bestimmte Biere, Kaffee und Süßigkeiten waren abgesprochen - deshalb werden für einige Einzelhandelskonzerne jetzt erneut Bußgelder in Millionenhöhe fällig. Die Strafe ist Teil eines größeren Verfahrens, in dem das Bundeskartellamt seit 2010 ermittelt.
Das Bundeskartellamt hat wegen unerlaubter Preisabsprachen bei Bier, Kaffee und Süßwaren erneut Bußgelder gegen Einzelhandelskonzerne verhängt - und zwar in einer Gesamthöhe von 90,5 Millionen Euro. Zahlen müssen nach Angaben der Behörde mehrere Edeka-Gesellschaften, der Handelskonzern Metro, der Discounter Netto und andere Händler.
Preise für Beck's, Franziskaner und Hasseröder abgesprochen
Der Schwerpunkt des Verfahrens lag auf Manipulationen beim Bier. Das Kartellamt wirft Händlern und Brauereien vor, die Ladenpreise bei mehreren Biersorten abgesprochen zu haben. Betroffen sind die Marken Beck's, Franziskaner und Hasseröder. Kein Bußgeld zahlen müssen nach Angaben der Behörder der Brauerkonzern AB InBev und der Einzelhändler Rewe, da sie mit dem Kartellamt kooperiert haben. Bereits 2014 mussten mehrere Bierproduzenten wegen Preisabsprachen untereinander hohe Strafen zahlen.
Absprachen auch bei Süßwaren und Kaffee
Zu dem Bierkartell kommen noch zwei weitere Bußgeldbescheide, wie das Kartellamt erklärte: einer gegen Lidl wegen unerlaubter Preisbindung von Haribo-Produkten und einer gegen Rossmann wegen unerlaubter Preisbindung von Melitta-Kaffee-Produkten. Leidtragende seien die Endverbraucher, sagte der Präsident des Karteallamts, Andreas Mundt.
Ermittlungen seit 2010
Die jetzt ausgesprochenen Bußgelder sind Teil eines Verfahrens, das seit 2010 läuft. Dabei ging es neben den Preisabsprachen bei Ladenpreisen für Bier auch um illegale Vereinbarungen für Süßwaren, Kaffee, Tiernahrung und Körperpflegeprodukten. Insgesamt beträgt das vorläufige Bußgeld 242 Millionen Euro. Das Verfahren steht damit kurz vor dem Abschluss. Ermittelt werde noch gegen drei Unternehmen in den Bereichen Süßwaren und Bier, teilte das Bundeskartellamt mit.