IWF erwartet 2010 Erholung der Weltwirtschaft Leichter Optimismus kehrt zurück
Naht das Ende der Rezession? Der Internationale Währungsfonds ist sehr zuversichtlich und hob seine Wachstumsprognosen für 2010 deutlich an. Auch die deutsche Industrie sendet Signale der Hoffnung aus. Die Produktion stieg im Mai so stark wie seit 1991 nicht mehr.
Nach dem Konjunktureinbruch der vergangenen Monate nähren neue Zahlen die Hoffnung auf einen baldigen Aufschwung. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hob seine Wachstumsprognose für 2010 deutlich an. Die Weltwirtschaft werde nach der neuesten Schätzung im kommenden Jahr um 2,5 Prozent wachsen. Das wären 0,6 Prozentpunkte mehr als noch im April vorausgesagt. "Die globale Wirtschaft beginnt, sich aus einer seit dem Zweiten Weltkrieg beispiellosen Rezession zu bewegen", schrieb der IWF in seinem Konjunkturbericht. Das Eingreifen der Politik habe die Aussichten für eine Konjunkturerholung verbessert.
IWF korrigiert Prognose für Deutschland
Für das laufende Jahr bleibt der IWF jedoch skeptisch. 2009 werde die Weltwirtschaft um 1,4 Prozent schrumpfen. Die deutsche Wirtschaft muss demnach in diesem Jahr sogar mit einem Einbruch um 6,2 Prozent rechnen. Im April war der IWF noch von einem Rückgang um 5,6 Prozent ausgegangen.
Gleichzeitig fiel die Prognose für 2010 jedoch optimistischer aus. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt werde entgegen der Annahme vom April nicht um 1,0 Prozent, sondern nur um 0,6 Prozent zurückgehen. Die Bundesregierung geht bislang für das kommende Jahr von einem leichten Wachstum aus.
Industrieproduktion steigt um 5,1 Prozent
Die deutsche Industrie schürte mit aktuellen Zahlen ebenfalls die Hoffnung auf ein baldiges Ende der Rezession. Sie steigerte im Mai ihre Produktion so stark wie seit 1991 nicht mehr. Die Unternehmen stellten laut Bundeswirtschaftsministerium 5,1 Prozent mehr her als im April. Das gesamte produzierende Gewerbe einschließlich Bau- und Energiewirtschaft verzeichnete im Mai ein Plus von 3,7 Prozent.
Aufgrund des Einbruchs in den vergangenen Monaten blieben die Produktionszahlen aber auch im Mai weit unter den Vorjahreswerten. Das gesamte produzierende Gewerbe stellte 17,9 Prozent weniger her als im Mai 2008, die Industrie sogar 19,3 Prozent weniger. Aufgrund der Steigerungen im Vergleich zum April 2009 kam das Wirtschaftsministerium allerdings zu dem Schluss: "Die Erzeugung im produzierenden Gewerbe dürfte die Talsohle durchschritten haben."
Chemieindustrie erwartet Erholung
Die chemische Industrie zeigte sich wie andere Branchen optimistisch, dass nach dem Konjunktureinbruch der vergangenen Monate der Tiefpunkt der Rezession erreicht ist. "Unsere Unternehmen rechnen jetzt überwiegend mit einer leichten Belebung des Chemiegeschäfts in der zweiten Jahreshälfte", sagte der Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), Ulrich Lehner. Im ersten Halbjahr brach der Umsatz des viertgrößten deutschen Industriezweigs gegenüber dem Vorjahreszeitraum aber um 16,5 Prozent ein, die Produktion wurde um 15,5 Prozent zurückgefahren.