Langsamstes Wachstum seit 2020 Chinas Außenhandel schwächelt
Der chinesische Außenhandel wächst so langsam wie seit zwei Jahren nicht mehr. Grund sind offenbar die Auswirkungen der Null-Covid-Politik der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft.
Chinas Außenhandel hat sich im April stark verlangsamt. Die Exporte wuchsen - in US-Dollar berechnet - nur noch um 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie der chinesische Zoll berichtete. Es ist das langsamste Wachstum seit Juni 2020. Im März waren die Ausfuhren noch um 14,7 Prozent gestiegen. Die Importe blieben im Vergleich zum Vorjahr vom Wert unverändert. Der Daten fielen damit etwas besser aus, als Experten es erwartet hatten.
Handel mit Deutschland besonders betroffen
Auffällig stark ist der Handel mit Deutschland eingebrochen. Die chinesischen Importe deutscher Waren fielen um 9,8 Prozent. Aber auch Chinas Exporte nach Deutschland sackten ungewöhnlich stark um neun Prozent ein. Mit der Europäischen Union gab es immerhin noch ein Exportplus von 7,9 Prozent. Aber die Importe fielen auch um 12,5 Prozent, wie der Zoll berichtete.
Null-Covid-Strategie und Ukraine-Krieg belasten
Hintergrund sind die schweren Beschränkungen für viele Unternehmen in China durch die strenge chinesische Null-Covid-Politik, die den Frachtverkehr stark beeinträchtigt. Auch wirken sich nach Meinung von Experten die Krise um den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und die Erholung der Kapazitäten in anderen Ländern aus. Chinas Außenhandel sehe sich einem "komplizierten und schwierigen externen Umfeld" gegenüber, sagte der Statistik-Direktor des Zolls, Li Kuiwen.
Die Verlangsamung der Exporte wirkt sich stark aus, da der Außenhandel zu rund einem Drittel der chinesischen Wirtschaftsleistung beiträgt und rund 180 Millionen Menschen beschäftigt.