GfK-Konsumklimaindex Inflation und Omikron belasten Konsum
Nachdem die Stimmung zuletzt wieder optimistischer war, verpassen Inflation und die anhaltende Omikron-Krise der Konsumstimmung einen Dämpfer. Auch der Ukraine-Konflikt könnte sich negativ auswirken.
Rasant steigende Preise und die nicht ausgestandene Virus-Krise rauben den Verbrauchern die Zuversicht. Das Konsumbarometer der Nürnberger GfK-Marktforscher für den Monat März fiel um 1,4 Zähler auf minus 8,1 Punkte, wie die GfK mitteilte. Damit sank der Index überraschend wieder, nachdem sich im Januar die Prognose für Februar noch leicht gebessert hatte.
Doch die während der Umfrage in der ersten Februarhälfte stark steigenden Infektionsraten der Virus-Variante Omikron und die hohen Inflationszahlen ließen die Stimmung wieder kippen: "Vor allem die Erwartungen auf eine deutliche Entspannung bei der Preisentwicklung zu Jahresbeginn haben sich vorerst zerschlagen, denn die Inflationsrate bewegt sich weiter auf hohem Niveau", erklärt GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl.
Einkommensaussichten sind getrübt
Diese Entwicklungen drückten auch die Einkommensaussichten: Der Teil-Indikator verlor im Februar 13 Punkte und sank auf 3,9 Zähler. Dies ist der niedrigste Wert seit mehr als einem Jahr. "Die derzeit größte Bedrohung für die Einkommenserwartung stellt die hohe Inflation dar. Hohe Preise bei Energie und Lebensmitteln schwächen die Kaufkraft", erläuterten die Konsumforscher.
Anlass zur Hoffnung für die nächsten Monaten gebe die Aufhebung zahlreicher Pandemiebeschränkungen in Deutschland, so der Experte: "Würde dies von einem moderaten Preisauftrieb gestützt werden, könnte sich das Konsumklima endlich auch wieder langfristig erholen." Neben dem Ergreifen wirksamer Maßnahmen gegen die stark steigenden Preise, die vor allem im Energiesektor seit Monaten immer wieder neue Höchststände erreichen, werde es darauf ankommen, dass die Lieferkettenproblematik in wichtigen Industriezweigen weiter entschärft werde, betonte Bürkl.
Auswirkungen des Ukraine-Konflikts noch unklar
Negativ könnte sich allerdings der Ukraine-Konflikt auswirken und der Verbraucherstimmung einen weiteren Dämpfer versetzen. Denn abhängig von der weiteren Entwicklung in der Ostukraine könnten die Energiepreise weiter ansteigen, und dies könnte die Konjunkturaussichten belasten.
Im Februar verbesserte sich die Konjunkturstimmung im Gegensatz zum Konsumbarometer noch und setzte den Aufwärtstrend vom Februar fort. Mit einem Plus von 1,3 Punkten weist der Indikator 24,1 Punkte auf. Bergab ging es hingegen mit der Bereitschaft der Bürger zum Kauf teurer Güter wie etwa Autos oder Möbel. Mit einem Minus von 3,8 Punkten liegt dieser Teil-Indikator nun bei 1,4 Punkten.