Vor allem Energie günstiger Inflationsrate sinkt auf 3,2 Prozent
Die Teuerung ist in Deutschland auch im November nicht mehr so stark wie zuvor. Das ergibt eine erste Schätzung des Statistischen Bundesamts. Der Anstieg der Preise wurde vor allem durch günstigere Energie gedämpft.
Der Anstieg der Verbraucherpreise ist im November geringer ausgefallen als im Vormonat. Um 3,2 Prozent stieg der Verbraucherpreisindex im abgelaufenen Monat im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Verglichen mit dem Vormonat sind die Verbraucherpreise sogar leicht um 0,4 Prozent gesunken. So lautet die erste Schätzung des Statistischen Bundesamtes. Im Oktober hatte der Preisanstieg noch bei 3,8 Prozent gelegen.
Dies ist der niedrigste Stand seit Juni 2021 mit damals 2,4 Prozent. Im September lag die Jahresinflationsrate noch bei 4,5 Prozent und im August bei 6,1 Prozent. Zu Jahresbeginn hatte die Teuerungsrate sogar acht Prozent erreicht.
Energie weiter billiger, Nahrungsmittel verteuern sich
Im Vorjahersvergleich verteuerten sich danach Waren im Schnitt um 3,0 Prozent und Dienstleistungen um 3,4 Prozent. Die Kernrate ohne Berücksichtigung von Energieprodukten und Nahrungsmittel ging von 4,3 Prozent im Vormonat auf 3,8 Prozent zurück.
Vor allem der Rückgang bei Preisen für Energie sorgte auch im November für die geringere Gesamtteuerung. Energie kostete im November 4,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Dagegen verteuerten sich Nahrungsmittel laut den vorläufigen Daten überdurchschnittlich um 5,5 Prozent. Der Anstieg fiel aber nicht mehr so stark aus wie in den Vormonaten.
Kaufkraft in Deutschland leicht gestiegen
Die Inflation verringert potenziell die Kaufkraft der Verbraucher, wenn nicht gleichzeitig auch die Löhne und Gehälter der Bürgerinnen und Bürger im gleichen Maß steigen. In den vergangenen Monaten hatten die Deutschen dank hoher Lohnabschlüsse jedoch sogar wieder Reallohn-Zuwächse zu verzeichnen.
Die stark gestiegene Inflation hatte im vergangenen Jahr auch mehrere Zinsanhebungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) zur Folge, mit deren Hilfe der Preisauftrieb eingedämmt werden sollte. Die EZB strebt eine Inflation von möglichst nicht mehr als zwei Prozent an. Da sich in Deutschland und vielen Ländern der Eurozone die Inflationsraten nun wieder nach unten bewegen, könnte ein Ende der Zinsanhebungen gekommen sein. Experten halten sogar Zinssenkungen im kommenden Jahr wieder für möglich.